EU-Strafzölle auf E-Autos: Drohende Marktverzerrungen und höhere Kosten für deutsche Käufer

Ein renommierter Branchenexperte warnt, dass die Überlegungen der EU-Kommission, Strafzölle auf Elektroautos aus China zu erheben, nicht ohne Konsequenzen bleiben werden. Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des privaten CAR-Instituts, prognostiziert erhebliche Nachteile für deutsche Käufer. Derzeit kommen rund 14 Prozent der in Deutschland verkauften Elektrofahrzeuge aus chinesischer Produktion, ein Anteil, der nach Dudenhöffers Einschätzung künftig noch steigen dürfte. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden etwa 15.000 der insgesamt 111.000 in Deutschland neu zugelassenen Elektrofahrzeuge in China gefertigt. Darunter befinden sich nicht nur Fahrzeuge chinesischer Marken, sondern auch Modelle europäischer Hersteller wie der preisgünstige Dacia Spring. Auch Teile der Produktion von Smart und Tesla stammen aus chinesischen Werken. Für die Zukunft erwartet Dudenhöffer, dass bald rund ein Viertel der in Europa verkauften Elektrofahrzeuge aus China importiert wird. Diese Entwicklung wird seiner Meinung nach durch neue Modelle von Renault und BMW -Mini zusätzlich befeuert. Auch für den geplanten Elektro-Kleinwagen von VW sei eine Produktion in China essenziell. Strafzölle könnten jedoch zu einer erheblichen Verteuerung dieser Fahrzeuge führen und die Nachfrage dämpfen. Dudenhöffer betont, dass die niedrigen Preise der chinesischen Elektroautos vor allem auf die Größenvorteile und kostengünstige Produktion zurückzuführen seien. Behauptungen über unfaire Wettbewerbsvorteile aufgrund staatlicher Subventionen hält er für unbegründet. In seinen Augen würden Strafzölle auf umweltfreundliche Fahrzeuge nicht nur die Marktvielfalt einschränken, sondern auch den wichtigen industriellen Austausch zwischen Europa und China beeinträchtigen.