Optimistische Marktbewegungen trotz unsicherer Zinspolitik: US-Börsen im Aufwind

Am Mittwoch zeigten sich die US-Börsen nach einem zögerlichen Start von ihrer freundlichen Seite. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,46 Prozent auf 42.156,75 Punkte und bemühte sich, die bedeutende 200-Tage-Linie für einen langfristigen Trendbruch zu überwinden. Auch der S&P 500 legte um 0,41 Prozent auf 5.698,61 Punkte zu, während der Nasdaq 100 um 0,47 Prozent auf 19.828,59 Punkte kletterte. Obwohl diese Entwicklungen positiv anmuten, bleibt die Frage einer nachhaltigen Trendwende bestehen, so Eckhard Schulte von MainSky. Die Marktakteure sind zunehmend skeptisch, ob die US-Notenbank Fed noch wesentlichen Spielraum für deutliche Zinssenkungen hat. Die aktuelle Zollpolitik von Präsident Donald Trump, die Einfluss auf die Inflation hat, ruft zusätzliche Sorgen hervor. Die EU hat ihre Gegenzölle auf US-Stahl- und Aluminiumimporte um zwei Wochen verschoben, was weiteren Raum für diplomatische Verhandlungen schaffen soll. Die Fed hielt trotz Senkung ihrer Wachstumsprognose und angehobener Inflationserwartungen an den bestehenden Zinsen fest. Dennoch sind im Jahresverlauf zwei Zinssenkungen zu erwarten, die den Märkten Auftrieb geben könnten. Wei Li von Blackrock lobte Fed-Chef Jerome Powell dafür, keine Rezessionsängste zu schüren, zeigte sich aber besorgt über die Darstellung der Zollauswirkungen als isoliertes Ereignis. Tiffany Wilding von Pimco verweist auf das Dilemma der Federal Reserve, zwischen steigender Inflation und drohenden Rezessionsrisiken abzuwägen. Am Technologiemarkt zeigten sich divergente Entwicklungen: Micron, Arm und Nvidia konnten sich überdurchschnittlich steigern, während Microchip Technology, NXP, Analog Devices und Broadcom im Nasdaq 100 unter den Erwartung blieben. Micron, Nike und Fedex kündigten an, nach Börsenschluss ihre Quartalszahlen zu veröffentlichen. Tesla blieb nach einem Cybertruck-Rückruf stabil, obgleich der Aktienkurs seit dem Rekordhoch im Dezember halbiert ist. Im Differenz zu einem 3,6-prozentigem Rückgang der Aramark-Aktien, die unter negativen Branchentrends litten, sanken Sodexo um 16 Prozent. UBS-Analyst Ivar Billfalk-Kelly sieht die Ursachen teilweise in verzögerten Verträgen im US-Gesundheitssektor.