PPF Group auf Expansionskurs: Investitionsstrategie und Herausforderungen

Die PPF Group, ein Investitionsvehikel der wohlhabendsten Familie Mitteleuropas, plant weitere Akquisitionen, wie der CEO Jiri Smejc bekanntgab. Im Fokus stehen dabei besonders Vermögenswerte in Südosteuropa, darunter möglicherweise auch Assets der United Group sowie weitere Telekommunikationsunternehmen. Smejc, der die Leitung des Unternehmens 2022 nach dem tragischen Tod seines Geschäftspartners Petr Kellner übernahm, hat die Strategie von PPF radikal umgestaltet. Weg von Russland und Asien hin zu westlichen Märkten, erwarb PPF Anteile an der deutschen TV-Gruppe ProSiebenSat.1, dem Paketboxunternehmen InPost und dem Streaming-Dienstleister Viaplay. Trotz pandemiebedingter Einbußen und geopolitischer Herausforderungen verzeichnete PPF eine unerwartet schnelle Gewinnsteigerung. Im Rahmen dieser Neuausrichtung veräußerte PPF kürzlich Teile seiner Telekommunikationsaktivitäten an die emiratische e& für 2,15 Milliarden Euro, was zur Gründung der e& PPF Telecom Group führte. Smejc äußerte auch Interesse an europäischen Vodafone-Anteilen, jedoch ohne derzeitige Gespräche. In Bezug auf die Fortschritte bei ProSiebenSat.1, wo PPF einen bedeutenden 15%-Anteil hält, zeigte sich Smejc enttäuscht über die langsame Restrukturierung und drückte die Erwartung aus, dass das Management aktiver werden müsse. Er gab an, dass die strategische Neuausrichtung der Gruppe unter dem Hauptaktionär MFE-MediaForEurope notwendig sei, um das Potenzial vollständig auszuschöpfen. Pläne für den Erwerb von Warners Bros. Discovery's polnischer Einheit TVN wies Smejc entschieden zurück, da gegenwärtig andere Prioritäten im Vordergrund stünden. Ebenso sei man zufrieden mit dem 28,75%-Anteil an InPost, dessen Aktienwert seit 2023 um 80% gestiegen ist. Smejc, dessen eigene Vermögenswerte von Forbes auf 1,17 Milliarden Dollar geschätzt werden, ist aktuell auch im Gespräch über eine mögliche finanzielle Abfindung anstelle eines Optionspakets. Ob er jedoch über seinen vorgesehenen Dreijahresvertrag hinaus CEO von PPF bleibt, ist weiterhin offen.