Regierung hebt Ringfencing-Grenze für Banken: Erleichterungen in Sicht

Die britische Regierung hat beschlossen, die Schwelle für das Ringfencing von Banken um 10 Milliarden Pfund zu erhöhen. Dies ermöglicht es Kreditinstituten, Kundeneinlagen in Höhe von 35 Milliarden Pfund anzusammeln, bevor sie ihre Retail-Geschäfte von den risikoreicheren Investmentbanking-Segmenten trennen müssen. City-Ministerin Tulip Siddiq hat diese Entscheidung in einer schriftlichen Erklärung bestätigt und die Reformen dargelegt, darunter die Erhöhung der primären Einlagengrenze von 25 Milliarden auf 35 Milliarden Pfund für ringfenced Banken. Diese Anpassung gilt als Erfolg für US-Banken wie JPMorgan und Goldman Sachs, die mit ihren schnell wachsenden britischen Einlagengeschäftsbanken – Chase UK und Marcus – von der bisherigen Grenze aufgehalten wurden. Marcus hat bereits 23 Milliarden Pfund an Kundeneinlagen angesammelt, unter anderem durch die Bereitstellung höherer Zinssätze als traditionelle Anbieter, während Chase Kunden mit einer schlanken App und Cashback-Angeboten anlockt. Die Regelungen zum Ringfencing wurden eingeführt, um Kundeneinlagen zu schützen, nachdem die britische Regierung in der Finanzkrise 2008 marode Banken stützen musste. Siddiq erklärte am Montag, dass die Änderung als Bestandteil eines umfassenderen Reformpakets vorgenommen werde, sobald es parlamentarisch möglich ist. Das Reformpaket wird voraussichtlich auch eine neue "sekundäre" Schwelle beinhalten, welche Gruppen, die sich auf Einzelhandelsbanken konzentrieren, von den Regelungen befreit, sofern das Investmentbanking weniger als 10 Prozent ihres Tier-1-Kapitals ausmacht. Weitere Anpassungen sollen die mit dem Regime verbundenen Compliance-Belastungen reduzieren und ringfenced Banken ermutigen, mehr in die Unterstützung inländischer KMUs zu investieren. Bereits 2022 wurde diese Thematik in einer unabhängigen Überprüfung von City-Größe Sir Keith Skeoch behandelt. Banken hatten sowohl die Labour-Regierung als auch die vorherige konservative Regierung zu diesen Änderungen gedrängt. Der Plan zur Erhöhung der Schwelle auf 35 Milliarden Pfund bestand bereits unter der vorherigen Regierung, wurde jedoch vor den Wahlen im Juli nicht umgesetzt.