Rio Tinto strebt nach neuem Lithium-Giganten: Gespräche über Kauf von Arcadium Lithium

Rio Tinto sorgt mit Gesprächen über den Erwerb von Arcadium Lithium für Aufsehen. Der potenzielle Deal könnte den Konzern zu einem der führenden Produzenten des wesentlichen Batteriematerials machen, während die Branche intensiv in die Energiewende investiert. Das anglo-australische Bergbauunternehmen hat sich seit längerem auf die Suche nach Lithium-Investitionen gemacht, wie CEO Jakob Stausholm bereits im vergangenen Monat betonte. Die Absichtserklärung sei "unverbindlich" und finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben. Die mögliche Übernahme spiegelt den Trend zur Konsolidierung in der globalen Bergbauindustrie wider, die um die Sicherung von Materialien für die Energiewende ringt. Lithium, ein Schlüsselelement von Batterien für Elektrofahrzeuge, wird immer bedeutender, während die Automobilindustrie auf Elektroantriebe umstellt. Trotzdem sind die Lithiumpreise in diesem Jahr stark gefallen, was hauptsächlich einem Überangebot geschuldet ist. Der Marktwert von Arcadium lag vor der Ankündigung bei 3,3 Milliarden USD, nachdem die Aktien seit Jahresbeginn um 60 Prozent gefallen waren. Der australische Vermögensverwalter Blackwattle Investment Partners, Anteilseigner von Arcadium, äußerte Bedenken, dass Rios Vorstoß eine "opportunistische" Strategie sei, um von den niedrigen Lithiumpreisen zu profitieren. Laut Michael Teran, stellvertretender Portfoliomanager bei Blackwattle, müsse der Vorschlag etwa 8 Milliarden USD betragen, um für die Aktionäre attraktiv zu sein, insbesondere da sich die Lithiumpreise bis Ende nächsten Jahres erholen könnten. Arcadium entstand aus der Fusion von Allkem und Livent im vergangenen Jahr, was das Unternehmen damals auf 10,6 Milliarden USD bewertete. Bis 2027 wird es als drittgrößter Lithiumproduzent der Welt gehandelt, mit Produktionsstätten in Argentinien, Australien und Kanada und Verarbeitungskapazitäten in China, den USA und Japan. Zum Kundenkreis von Arcadium zählen prominente Automobilhersteller wie Tesla, BMW, Toyota und General Motors, die inmitten vorhergesagter Lithiumknappheit besonders auf verlässliche Lieferanten angewiesen sind. Während Arcadiums Sekundäraktien in Australien am Montag um über 45 Prozent zulegten, verzeichnete der Aktienkurs von Rio Tinto in London einen Rückgang um 2 Prozent im Frühhandel.