Siemens plant Verkauf von Geschäft mit Motoren und Großantrieben

Der Technologiekonzern Siemens treibt den geplanten Verkauf seines Geschäfts mit Motoren und Großantrieben, Innomotics, voran. Nach Informationen des "Handelsblatts" sollen bis Ende Februar erste Gebote eingesammelt werden, wobei ein Verkaufserlös von mehr als drei Milliarden Euro angepeilt wird. Laut Finanz- und Unternehmenskreisen soll der Verkauf bis September abgeschlossen werden. Unter den Interessenten, mit denen Siemens bereits Gespräche geführt hat, sind vor allem Finanzinvestoren zu finden. Es gibt jedoch mindestens ein Unternehmen, das strategisches Interesse zeigt und die Sparte selbst weiterführen möchte. In der vergangenen Woche wurden ausführliche Informationspakete von den beauftragten Banken BNP und Goldman Sachs an potenzielle Interessenten versendet. Unter den potenziellen Käufern sind Finanzinvestoren wie Bain, KPS, CD&R, Brookfield, Apollo und Fountainvest. Darüber hinaus wurden die Informationspakete auch an Wettbewerber wie die japanische Nidec und Baker Hughes aus den USA geschickt. Siemens selbst wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies auf Aussagen von der Jahrespressekonferenz im November. Das Unternehmen hatte damals angekündigt, einen Börsengang von Innomotics vorzubereiten, aber auch Angebote von Dritten zu prüfen. Um den Verkauf möglich zu machen, wurde Innomotics von Siemens verselbstständigt. Das neue Unternehmen erzielt einen Umsatz von über drei Milliarden Euro und beschäftigt mehr als 15.000 Mitarbeiter. Das Produktportfolio umfasst unter anderem Motoren für den Einsatz in Minen. Neben dem Verkauf von Innomotics zeichnet sich laut dem Bericht eine weitere Veräußerung ab. Im vergangenen Jahr wurde der Verkaufsprozess für die Sparte mit Gepäcksortiermaschinen eingeleitet. Siemens hatte dieses Geschäft bereits vor einigen Jahren verselbstständigt. Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise im Luftverkehr verzögerte sich der Verkauf. Vor Weihnachten sollen jedoch mehrere Interessenten erste Gebote abgegeben haben. Ein Abschluss der Verhandlungen könnte noch im laufenden Geschäftsjahr stattfinden.