Tourismusboom in Japan: Aktienmarkt entdeckt neue Potenziale

Japans Aktienmarkt erlebt derzeit einen Aufschwung, angetrieben von einer rekordverdächtigen Zahl ausgabefreudiger Touristen. Der Anstieg ausländischer Besucher verspricht bereits für 2025 deutliche Ertragssteigerungen für zahlreiche Unternehmen. Im Jahr 2024 verzeichnete Japan fast 37 Millionen ausländische Gäste, wie die jüngsten Daten der Japan National Tourism Organization zeigen. Dies entspricht fast einem Drittel der Landesbevölkerung. Im laufenden Jahr könnte diese Zahl dank des schwachen Yens und der Expo 2025 in Osaka auf 40,2 Millionen anwachsen, prognostiziert das Reiseunternehmen JTB Corp. Während andere Märkte vor den Unsicherheiten unter der Präsidentschaft Trumps zurückschrecken, präsentieren sich tourismusnahe Aktien in Japan als vielversprechende Option. Der positive Effekt des steigenden Tourismus, der bereits in Kaufhäusern zu spüren ist, soll sich laut Analysten auf weitere heimische Aktien ausweiten. Hotelbetreiber wie Kyoritsu Maintenance, Fujita Kanko und TKP könnten besonders profitieren, wenn sie die Preise aufgrund der gestiegenen Nachfrage anheben, so der Senior-Analyst Hiroyuki Terada von Pelham Smithers Associates. Auch Souvenirhändler wie Kotobuki Spirits stehen vor einem Aufschwung. Analysten von Goldman Sachs haben das Unternehmen kürzlich in ihre Kaufempfehlungen für japanische Aktien aufgenommen, da sie durch ein höheres Besucheraufkommen in Flughafenshops von einem Gewinnwachstum ausgehen. Die Fluggesellschaft ANA Holdings erweitert ihre internationalen Routen, um die steigende Nachfrage zu nutzen. Das Unternehmen meldete eine Gewinnsteigerung von 18 % im letzten Quartal, angeheizt durch einen Anstieg der Duty-Free-Verkäufe. Turisten gaben im vergangenen Jahr mit ¥8,1 Billionen so viel wie nie zuvor aus, wobei die Ausgaben pro Kopf 43 % über dem Niveau von 2019 lagen. Insbesondere chinesische Touristen, die 21 % der Gesamtausgaben ausmachten, spielten eine entscheidende Rolle. Mit der geplanten Lockerung der Einreisebeschränkungen für Besucher aus China stehen Unternehmen wie Treasure Factory vor vielversprechenden Perspektiven. Der Aktienmarkt könnte jedoch unter einer möglichen Yen-Aufwertung leiden, wenn die Bank of Japan die Zinsen weiter erhöht. Allerdings ist eine signifikante Bedrohung für tourismusbezogene Aktien unwahrscheinlich, da Experten von einem allmählichen Yen-Anstieg ausgehen. Die Expo in Osaka, die zwischen April und Oktober stattfindet, soll weitere 3,5 Millionen ausländische Besucher anziehen und fast ¥200 Milliarden an touristischen Ausgaben generieren, so das Asia-Pacific Institute of Research.