Türkischer Staatsfonds prüft Aufstockung bei Turkcell

Der türkische Staatsfonds TWF erwägt den Kauf des Minderheitsanteils an der Turkcell Iletisim Hizmetleri, der derzeit von der LetterOne Holdings gehalten wird. Hinter LetterOne stehen unter anderem die sanktionierten russischen Milliardäre Mikhail Fridman und Petr Aven. Entsprechende Gespräche sollen laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen bereits stattgefunden haben. Mit einem aktuellen Marktwert von rund 6,4 Milliarden US-Dollar hat sich der Aktienkurs von Turkcell im vergangenen Jahr um fast 60% erhöht. Der Anteil von 19,8% bemisst sich auf ca. 1,3 Milliarden US-Dollar. Obwohl LetterOne selbst nicht unter Sanktionen steht, dürfen Fridman und Aven aufgrund ihrer Sanktionierung keine Erlöse aus möglichen Verkäufen beziehen. Der TWF, als größter Anteilseigner mit einem 26,2%igen Anteil, könnte durch den Erwerb der LetterOne-Anteile künftige Verkaufsprozesse vereinfachen. Die Türkei hat bisher auf Sanktionen gegen Russland verzichtet, trotz der engen Beziehungen zu westlichen Verbündeten. Präsident Recep Tayyip Erdogan pflegt auch weiterhin diplomatische Beziehungen zu Präsident Wladimir Putin. Der TWF hatte in der Vergangenheit informelle Gespräche über den Verkauf seiner Anteile an Turkcell geführt, jedoch widersprachen einige Stimmen innerhalb des Fonds angesichts der strategischen Bedeutung des Unternehmens. Obwohl die Überlegungen noch in einem frühen Stadium sind und keine Garantie für einen möglichen Geschäftsabschluss besteht, hat die Angelegenheit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Türkei große Aufmerksamkeit erregt. Weder Turkcell noch LetterOne wollten zu diesen Spekulationen Stellung nehmen, und Anfragen an den TWF blieben unbeantwortet.