Turbulenz im Parlament: Kritik an Reeves' erstem Haushaltsentwurf

Im britischen Parlament entfachte sich eine hitzige Debatte um den ersten Haushaltsplan von Schatzkanzlerin Rachel Reeves. Rishi Sunak, ehemaliger Premierminister und amtierender Anführer der Tories, griff Labour scharf an und warf Reeves vor, mit irreführenden Zahlen zu arbeiten und Versprechen permanent zu brechen. Sunak kritisierte, dass Reeves und Parteichef Sir Keir Starmer nicht offen mit den Briten über bevorstehende Steuererhöhungen gesprochen hätten. Er beschuldigte Labour, die nationale Versicherung für Arbeitgeber, die Kapitalertragsteuer sowie Erbschafts- und Grunderwerbssteuer unerwartet erhöht zu haben. Darüber hinaus warf Sunak der Labour-Regierung vor, die Rentner des Landes zu benachteiligen, während sie gleichzeitig Gewerkschaften großzügig bedacht und die Sozialausgaben außer Kontrolle geraten lassen habe. Reeves' Behauptungen über die wirtschaftliche Lage Großbritanniens, die sie von den Konservativen geerbt habe, nannte er zynisch und verfälscht. Unterstützung erhielt Sunak von anderen Tory-Mitgliedern, doch auch Labour und die Liberaldemokraten konterten energisch. Dame Meg Hillier von Labour nannte Sunaks Vorwürfe 'dreist' und verwies auf die zuvor von den Tories verursachte wirtschaftliche Krise. Sie lobte den neuen Haushalt, bemängelte jedoch die vorzeitigen Leaks. Geoffrey Clifton-Brown und Sir Ed Davey äußerten ebenfalls gemischte Reaktionen. Davey vermisste in dem Budget die Dringlichkeit des Wandels, die die britischen Bürger ersehnt hatten, während er kritisch auf die erhöhte nationale Versicherung für Arbeitgeber blickte. Richter Tice von Reform UK prophezeite, der Haushalt werde die Bürger ärmer machen, und warnte vor höheren Steuern, mehr Schulden und geringem Wachstum. Die Kritiker von Labour und Sunak sind sich einig: Die Zukunft des Vereinigten Königreichs wird durch diese Entscheidungen maßgeblich geprägt werden.