Überraschender Führungswechsel bei Vonovia: Luka Mucic übernimmt Ruder

Der Wohnimmobiliengigant Vonovia, Deutschlands größter Akteur im Bereich der Wohnimmobilien, erlebt ein unerwartetes Führungsdrama: CEO Rolf Buch tritt Ende des Jahres ab, um Platz für seinen Nachfolger zu machen. Überraschend wurde der erfahrene Ex-SAP-Manager und aktuelle Vodafone-Finanzchef Luka Mucic als seine Nachfolge angekündigt. Diese Neuigkeiten kamen nach Börsenschluss ans Licht, und die Vonovia-Aktie schwankte am folgenden Tag; sie startete mit einem Plus von drei Prozent, bevor sie letztlich ins Minus rutschte. Ein Analyst von Berenberg, Kai Klose, beschrieb die aktuellen Quartalszahlen als solide, mit Mieteinnahmen und operativen Ergebnissen, die seine Erwartungen übertrafen. Trotz aller positiven Anzeichen überschattete die Nachricht von Buchs vorzeitigem Abgang die finanziellen Erfolge in den Augen der Investoren. Buch hatte 2013 das Steuer bei Vonovia übernommen und den Konzern mit einem Expansionskurs zur Börse geführt. Durch strategische Übernahmen wie Gagfah, Buwog und Deutsche Wohnen wurde Vonovia zur heutigen Größe ausgebaut und meisterte kürzlich die Herausforderungen der Immobilienkrise. Rolf Buch zeigt sich optimistisch, dass die Jahresziele erreichbar sind: "Mitten in einem global wirtschaftlich volatilen Umfeld verzeichnet Vonovia einen erfreulichen Jahresauftakt", verriet er in einer Telefonkonferenz. Er betonte die positive Entwicklung bei Dienstleistungen rund um Immobilien und den Immobilienverkauf, die bereits einen höheren Anteil am operativen Gewinn beitragen als zuvor. Um das angestrebte Wachstum zu erreichen, plant Vonovia durch Investitionen in energetische Sanierungen, Neubauten sowie innovative Technologien wie Photovoltaik und Wärmepumpen weiter zu expandieren. Ferner stehen die Übernahme unsanierter Immobilien und der Neubau von Wohnungen wieder auf der Agenda. Diese Initiativen zielen darauf ab, das operative Ergebnis auf 3,2 bis 3,5 Milliarden Euro bis 2028 zu steigern, was einer 30-prozentigen Zunahme im Vergleich zu 2024 entsprechen würde. Trotz höherer Zinsen, die für Immobilienpreise ungünstig sind, bleibt der Markt robust, und auch die Nachfrage nach Wohnraum in Ballungsgebieten bleibt hoch. Dies spiegelt sich in einem Anstieg der Mieteinnahmen und einem soliden Gewinn wider. Vonovia plant, von dem wiedererstarkten Investoreninteresse zu profitieren und mit der Neubewertung seiner Immobilien positive Erträge zu erzielen. Eine kritische Bewertung des Koalitionsvertrages rundet das Bild ab, in dem Rolf Buch die Mietpreisbremse erneut kritisch beäugt.