US-Börsen liegen weiterhin im Krebsgang: Kleine Gewinne und große Verluste in der zweiten Reihe

Die US-Börsen konnten auch am Dienstag nicht aus ihrem lethargischen Zustand erwachen. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss nach einem verhaltenen Start mit einem Minus von 0,07 Prozent bei 38.543,42 Punkten. Der S&P 500 verzeichnete einen Rückgang um 0,27 Prozent auf 5.269,15 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 0,18 Prozent ein und schloss bei 18.567,82 Zählern. Konjunkturdaten konnten den Aktienkursen keine neuen Impulse verleihen. Während die Auftragseingänge der US-Industrie im April etwas stärker stiegen als erwartet, wurde das Wachstum für den Vormonat deutlich nach unten korrigiert. Auch die Bestellungen für langlebige Güter fielen in einer zweiten Schätzung geringer aus als ursprünglich ermittelt. Zudem wurden April-Daten zu offenen Stellen, Kündigungen und Entlassungen veröffentlicht. Bereits am Montag hatten schwache Konjunkturnachrichten wenig Einfluss auf die Aktienkurse. Diese Nachrichten schürten jedoch Zweifel an der nachhaltigen wirtschaftlichen Stärke der USA, bemerkte Patrick Armstrong von Plurimi Wealth LLP. Er werde die Arbeitsmarktdaten in dieser Woche beobachten, um seine Einschätzung zu bestätigen oder zu revidieren. Am Freitag wird der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Mai erwartet, der erheblichen Einfluss auf die Geldpolitik der Fed hat. Eine Zinssenkung in der kommenden Woche gilt als nahezu ausgeschlossen, viele Anleger hoffen jedoch auf eine erste Lockerung der Geldpolitik im September. Im Gegensatz dazu steht eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag praktisch fest. In der zweiten Reihe gab es deutliche Kursausschläge. Die Aktien von Annexon sprangen um 30 Prozent nach oben. Das Biopharmazie-Unternehmen plant eine Telefonkonferenz, um über neue Studiendaten zur Behandlung des Guillain-Barré-Syndroms zu informieren. Core Scientific verzeichnete einen Kursanstieg von 34 Prozent. Der Bitcoin-Miner schloss einen Zwölfjahresvertrag mit dem KI-Startup CoreWeave ab, um 200 Megawatt an Infrastruktur für dessen Operationen zu liefern. Negativ erging es Maxeon Solar, deren Aktien um fast 6 Prozent fielen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs stuft die Anteilsscheine des Photovoltaik-Modulherstellers von 'Buy' auf 'Sell' herab. Die Aktien von Gamestop verloren um 0,6 Prozent, nachdem sie am Vortag zeitweise um 75 Prozent gestiegen waren. Keith Gill, alias 'Roaring Kitty', hatte bekanntgegeben, 5 Millionen Gamestop-Aktien für insgesamt 116 Millionen Dollar gekauft zu haben. Auch die Ölkonzerne mussten Verluste hinnehmen. Chevron und Exxon Mobil gaben angesichts fallender Ölpreise um 1,2 beziehungsweise 2,2 Prozent nach. Boeing konnte hingegen einen leichten Gewinn verzeichnen. Turkish Airlines prüft nach einer Großbestellung bei Airbus einen weiteren Deal mit dem US-Unternehmen über den Kauf von 250 Maschinen. Intel-Aktien verloren 0,2 Prozent, trotz positiv bewerteter neuer Produkte, die Konzernchef Pat Gelsinger auf der Computex-Messe in Taiwan präsentierte. Diese sollen die schwächere Kursentwicklung gegenüber Wettbewerbern wie Nvidia drehen. Die Anleger waren allerdings ebenso wenig überzeugt wie bei der Ankündigung von AMD, neue KI-Prozessoren schneller auf den Markt zu bringen.