Warner Bros Discovery: Abwertung klassischer TV-Sender um 9 Milliarden US-Dollar

Die Warner Bros Discovery, ein führender US-Mediengigant, hat den geschätzten Wert seiner Fernsehsender um über 9 Milliarden US-Dollar reduziert, was einer deutlichen Abnahme des traditionellen Fernsehens signalisiert. Zu den betroffenen Kanälen zählen unter anderem CNN, Food Network und TNT Sports. Analysten haben angedeutet, dass diese Anpassung ein klares Zeichen für die beschleunigte Abnahme der linearen Fernsehdienstleistungen ist. Alex DeGroote, ein Branchenbeobachter, erklärte: 'Dies ist nicht nur ein zyklischer Rückgang, sondern eine strukturelle Neubewertung der Medienwerte.' Die Abwertung, die fast die Hälfte des Marktwerts von Warner Bros Discovery in Höhe von 18 Milliarden US-Dollar ausmacht, erfolgt nur zwei Jahre nach der Gründung des Unternehmens durch eine Fusion im Wert von 42 Milliarden US-Dollar. Unternehmensleiter machten den Rückgang des Werbemarktes und Unsicherheiten im Zusammenhang mit Sportrechten, wie denen der NBA, die von Amazon übernommen wurden, dafür verantwortlich. Die Netzwerkeinnahmen fielen um 8 % auf 5,3 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen spiegeln auch die signifikante Abwertung von traditionellen TV-Kanälen wider, während Streaming-Rivalen wie Netflix weiterhin an Boden gewinnen. David Zaslav, CEO von Warner Bros Discovery, betonte gegenüber Investoren, dass die Marktbewertungen und Bedingungen vor zwei Jahren anders waren und die aktuelle Abwertung eine Angleichung an die zukünftigen Aussichten darstellt. Die Abschreibung führte zu einem Nettoverlust von 10 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal, was die Umsätze von 9,7 Milliarden US-Dollar übertraf. Die Aktien des Unternehmens fielen um mehr als 10 % auf ein Allzeittief. Warner Bros Discovery, das auch die Harry Potter-Filmstudios Warner Bros und das Kabelnetz HBO besitzt, wurde ursprünglich durch eine Fusion gebildet, um zwei traditionelle Mediengruppen durch das Streaming-Zeitalter zu navigieren. Allerdings kämpft das Unternehmen immer noch mit sinkenden Zuschauerzahlen und einem Aktienkursrückgang von fast 70 %, was Spekulationen über eine mögliche Zerschlagung des Unternehmens nährt. In den letzten Jahren hat Warner Bros Discovery rund 2.000 Stellen abgebaut und 100 Positionen bei CNN gestrichen. Der Nachrichtensender fusioniert seine Redaktionen über digitale und Pay-TV-Bereiche hinweg, um das Geschäft zukunftssicher zu machen. Im Streaming-Segment, zu dem Max, HBO und Discovery+ gehören, berichtete das Unternehmen von einem Anstieg der Abonnentenzahlen um 3,6 Millionen im letzten Quartal, wodurch die Gesamtzahl der Abonnenten auf 103 Millionen anwuchs. Die Werbeeinnahmen aus dem Streaming bereich verdoppelten sich auf 240 Millionen US-Dollar. Warner Bros Discovery besitzt TNT Sports gemeinsam mit BT, plant jedoch die volle Kontrolle über das Joint Venture zu übernehmen. Derzeit laufen Gespräche über den Rollout des Max-Streaming-Dienstes im Vereinigten Königreich, sobald der Vertrag zur exklusiven Ausstrahlung von HBO-Programmen auf Sky Ende nächsten Jahres ausläuft.