Zollsorgen in Europa: Trumps Ankündigungen belasten Börsen

Die europäischen Aktienmärkte starten mit einem wolkenverhangenen Ausblick in die neue Woche. Vor Beginn des Handels zeichnet der X-Dax ein unruhiges Bild, das einen einprozentigen Rückgang auf 22.250 Punkte prognostiziert. Diese Entwicklung setzt die jüngste Korrektur fort und bringt auch die wichtige 50-Tage-Linie als Trendbarometer unter Druck. Als potenzielle Unterstützungsmarke rückt nun das Zwischentief vom Februar bei 22.226 Punkten in den Fokus. Auch der EuroStoxx 50 wird mit einem deutlichen Minus erwartet. Die Verunsicherung ist maßgeblich auf Aussagen des US-Präsidenten Trump zurückzuführen, der ein umfassendes Zollpaket ankündigte. Bereits in Asien führten diese Pläne zu einem Börseneinbruch, wobei der japanische Nikkei fast vier Prozent einbüßte und ein neues Tief seit September 2024 markierte. Besonders brisant erscheint der 2. April 2025, den die Landesbank Hessen-Thüringen als möglichen Wendepunkt im globalen Handel skizziert. Trumps Vision einer reziproken Zollpolitik, die er in einem Gespräch mit Journalisten während eines Flugs mit der Air Force One skizzierte, könnte das Ende einer Ära des liberalen Welthandels bedeuten. Besonders betroffen von vorbörslichen Kursverlusten sind Unternehmen wie Hochtief, SMA Solar und Gerresheimer, deren Aktien nach Analystenabstufungen unter Druck geraten. Beim Baukonzern Hochtief stellte Jefferies-Experte Graham Hunt den Fokus auf das große US-Geschäft und sieht europäisch ausgerichtete Unternehmen wie Balfour Beatty und Eiffage als attraktivere Alternativen. Für SMA Solar kam die Eintrübung aus der Feder von Analyst Constantin Hesse, der angesichts schlechter berechenbarer Auftragsentwicklung seine Kaufempfehlung zurückzog.