Telefonica, der spanische Telekommunikationsriese, hat seine Beteiligung an der deutschen O2-Tochter durch ein Angebot zur Übernahme von 71,8 Prozent auf 93,1 Prozent ausgebaut. Damit hat das Unternehmen seine Beteiligung um 7,9 Prozent erhöht, indem es das Angebot in der vergangenen Woche abgeschlossen und zusätzlich 13,4 Prozent der Aktien am Markt erworben hat. Insgesamt hat Telefonica seit Dezember 1,48 Milliarden Euro für Aktien von Telefonica Deutschland ausgegeben.
Das Übernahmeangebot könnte Telefonica ermöglichen, die restlichen Aktionäre der Deutschland-Tochter, die seit 2012 an der Börse notiert ist, zwangsweise abzufinden, da das Unternehmen nun mehr als 90 Prozent der Anteile hält. Ob dies geschehen wird, hat Telefonica im Angebotsprospekt offen gelassen.
Dennoch gilt es als wahrscheinlich, dass Telefonica Deutschland in den nächsten Tagen aus dem Nebenwerteindex MDAX herausgenommen wird, da eine Mindestbeteiligung von zehn Prozent für eine Mitgliedschaft dort erforderlich ist. Die Aktie von Telefonica gewinnt in Madrid vorübergehend um 0,21 Prozent auf 3,788 Euro.
Die Titel der Deutschland-Tochter hingegen verzeichnen via XETRA einen Rückgang von 0,42 Prozent auf 2,35 Euro.
Es bleibt abzuwarten, wie sich das Übernahmeangebot auf die Zukunft von Telefonica und Telefonica Deutschland auswirken wird. Eines ist jedoch sicher: Die Spanier haben mit der Erhöhung ihrer Beteiligung erneut ihre starke Präsenz auf dem deutschen Markt bewiesen.