Netflix hebt Prognose an – schwacher Dollar und Live-Inhalte treiben Wachstum

20.7.2025, 11:49

Netflix profitiert von schwachem Dollar, Live-Inhalten und Serienhits – Prognose für Umsatz und Wachstum angehoben.

Eulerpool News 20. Juli 2025, 11:49

Netflix hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Ausschlaggebend sind der schwächelnde US-Dollar sowie steigende Werbeerlöse und ein robustes Wachstum bei den Abonnentenzahlen. Der Streaming-Konzern profitierte im zweiten Quartal zudem von erfolgreichen Formaten wie der dritten Staffel von Squid Game sowie der vielbeachteten Serie Adolescence und populären Live-Übertragungen.

Im Berichtszeitraum stieg der Nettogewinn um 45 Prozent auf 3,1 Milliarden US-Dollar, während der Umsatz auf 11 Milliarden US-Dollar kletterte. Der Gewinn je Aktie legte um 47 Prozent auf 7,19 US-Dollar zu und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.

Netflix erklärte, der angehobene Ausblick reflektiere vor allem die Dollar-Schwäche gegenüber anderen Währungen sowie das gesunde Mitgliederwachstum und die positiven Werbeerlöse. Die US-Währung hatte im ersten Halbjahr ihren schwächsten Verlauf seit 50 Jahren erlebt, belastet durch Donald Trumps Zollpolitik, hohe Staatsverschuldung und Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank. Für Netflix bedeutet ein schwacher Dollar, dass Auslandserlöse in der Bilanz mehr wert sind.

Seit Jahresbeginn hat die Netflix-Aktie um 42 Prozent zugelegt. Das Unternehmen setzt verstärkt auf Live-Inhalte, etwa durch die wöchentlichen Ausstrahlungen von WWE Raw. Der Wrestling-Klassiker ist Teil eines im Januar gestarteten Zehnjahresvertrags. Auch die NFL-Weihnachtsspiele sowie Boxkämpfe hätten laut Co-CEO Ted Sarandos wesentlich zur Kundenbindung beigetragen.

Sarandos betonte, dass Netflix künftig verstärkt auf exklusive, reichweitenstarke Formate setzen werde, sofern diese wirtschaftlich sinnvoll seien. Auf die Frage nach einem möglichen Einstieg in weitere Sportrechte, etwa für UFC, NFL oder MLB, verwies er auf die Notwendigkeit solider wirtschaftlicher Grundlagen.

Zudem zeigte sich Netflix offen für Kooperationen mit erfolgreichen YouTube-Content-Creators, um die Reichweite auszubauen. „Wir wollen mit den besten Kreativen der Welt arbeiten, egal woher sie kommen“, sagte Sarandos. Formate wie Miss Rachel seien ein gutes Beispiel dafür, wie Inhalte von YouTube auch zu Netflix passen könnten.

Trotz der guten Geschäftsentwicklung gab die Aktie nachbörslich leicht um zwei Prozent nach. Das Unternehmen erwartet für den weiteren Jahresverlauf ein anhaltend starkes Abonnentenwachstum. Die Bekanntgabe von Nutzerzahlen pro Quartal hatte Netflix zuletzt eingestellt.

Für die zweite Jahreshälfte kündigte Netflix ein starkes Programm an, darunter das Finale von Stranger Things, Happy Gilmore 2 mit Adam Sandler sowie die zweite Staffel von Wednesday.

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