Apollo-Chef Rowan erwartet tiefgreifenden Wandel in der Vermögensverwaltungsbranche

6.2.2025, 10:22

Apollo-CEO Rowan sieht eine enge Verzahnung von Private-Equity- und Asset-Management-Firmen, während Banken regulatorische Erleichterungen erwarten.

Eulerpool News 6. Feb. 2025, 10:22

Apollo Global Management-CEO Marc Rowan sieht eine fundamentale Umwälzung in der Finanzbranche: Alternative Vermögensverwalter und traditionelle Asset Manager werden enger zusammenarbeiten, um institutionellen und privaten Investoren besseren Zugang zu nicht börsennotierten Anlageklassen zu ermöglichen.

Für das vierte Quartal meldete Apollo einen Anstieg des bereinigten Nettogewinns um 15 Prozent auf 1,36 Milliarden US-Dollar. Dennoch sank die Aktie des Unternehmens am Dienstag um 2,7 Prozent.

Rowan prognostizierte, dass große Private-Equity-Häuser wie Apollo künftig vermehrt Co-Branding-Investmentfonds oder maßgeschneiderte Managed Accounts mit traditionellen Asset Managern auflegen werden. Ziel sei es, Investoren verstärkt an renditestärkeren, illiquiden Anlagen zu beteiligen. „Es gibt eine sehr gute Synergie zwischen unserer Branche und den traditionellen Vermögensverwaltern, die ihre Geschäftsmodelle aufgrund des Wettbewerbsdrucks neu erfinden müssen“, sagte Rowan während der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen.

Er verwies auf BlackRocks jüngste Übernahmen des Private-Credit-Spezialisten HPS Investment Partners und der Infrastrukturgesellschaft Global Infrastructure Partners als Weckruf für die gesamte Branche. Diese Transaktionen verdeutlichten die Notwendigkeit, dass klassische Investmentgesellschaften ihre Angebote um alternative Anlageklassen erweitern müssen.

Der Wandel vollzieht sich in einer Zeit, in der Private-Capital-Giganten wie Apollo, Blackstone, KKR und Brookfield zunehmend auf vermögende Privatanleger und Pensionsfonds setzen. Prognosen zufolge wird die Branche in Zukunft Billionen von US-Dollar für private Investoren verwalten, zusätzlich zu den bereits bestehenden 13 Billionen US-Dollar an institutionellen Geldern.

Traditionelle Asset Manager haben in den vergangenen Jahren vermehrt auf unregulierte Anlagen gesetzt, da diese höhere Gebühren ermöglichen und breitere Diversifikationsmöglichkeiten bieten als öffentliche Märkte. Zugleich stehen klassische Aktien- und Anleihefonds unter Preisdruck, da Investoren zunehmend indexbasierte und passive Anlagestrategien bevorzugen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Capital Group, einer der größten Vermögensverwalter der Welt, in Zusammenarbeit mit KKR zwei Co-Branding-Fonds für private Investoren aufgelegt – ein Modell, das nun vermehrt Nachahmer finden könnte. KKR selbst veröffentlichte am Dienstag solide Quartalsergebnisse, doch die Aktie fiel um 8,5 Prozent, da das Wachstum der verwalteten Vermögen leicht hinter den Erwartungen zurückblieb.

Parallel dazu intensivieren sich die Verflechtungen zwischen Private-Equity-Gruppen und Großbanken. Seit dem Kollaps der Silicon Valley Bank und Credit Suisse im Jahr 2023 haben sich zahlreiche Kreditkooperationen mit Finanzinstituten wie Citigroup und JPMorgan entwickelt. Private-Equity-Firmen stellen dabei Kapital für Kredite bereit, die von den Banken arrangiert werden, während Banken wiederum Beteiligungen an diesen Krediten erwerben, um höhere Renditen zu erzielen.

Apollo steigerte sein Kreditvolumen im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert von 220 Milliarden US-Dollar und unterhält mittlerweile ein Dutzend Bankpartnerschaften, um seine Finanzierungsmöglichkeiten auszuweiten. Rowan geht davon aus, dass unter der Trump-Administration regulatorische Hürden für Banken gelockert werden, was deren Wettbewerbsfähigkeit im Kreditgeschäft stärken könnte. „Die Banken werden wieder stärkere Konkurrenten im Direct Lending oder in einem Teil unseres Private-Credit-Geschäfts sein“, sagte Rowan. Zudem erwartet er „eine massive Konsolidierung der Regionalbanken“ in den kommenden Jahren.

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