Aufwind im Dax: Anleger trotzen Handelskonflikten

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich weiterhin robust und befindet sich auf Erfolgskurs. Trotz der anhaltenden globalen Unsicherheiten rund um den Handelskonflikt und der fortlaufenden Quartalsberichtssaison behauptet sich der Dax eindrucksvoll. Nachdem der Index im April zu Jahresbeginn einen erheblichen Einbruch erlebte, hat er sich dank einer bemerkenswerten V-förmigen Erholung über die Verluste hinaus regeneriert und nähert sich nun abermals dem Rekordhoch von März, welches bei 23.476 Punkten lag. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets hebt hervor, dass während einige Anleger noch zögern, viele derjenigen, die ihre Aktien in den Verlusttagen verkauften, nun eine Renditelücke spüren. Diese verpassten Chancen könnten letztlich zur Wiederaufnahme in den Markt drängen, um von weiteren Kurssteigerungen zu profitieren. Die Aussicht auf eine Einigung im Zollstreit mit den USA, die durch geöffnete Verhandlungen in Peking beflügelt wird, verspricht zusätzliche Stabilität. Obwohl nicht alle Zölle vollends entfallen könnten, scheint ein ermutigender Wandel absehbar. Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets betont die gestiegene internationale Nachfrage nach deutschen Werten, angeregt durch angekündigte Investitionen in Schlüsselbranchen. Die kontinuierliche Unternehmensberichtssaison, bei der viele Dax- und MDax-Unternehmen ihre Zahlen vorlegen, sowie mögliche positive Handelsabkommen, verleihen dem Markt zusätzlichen Optimismus. In der kommenden Woche richtet sich das Augenmerk auf die Sitzung der US-Notenbank. Auch wenn Donald Trump auf eine baldige Zinssenkung hofft, bleibt die Fed in ihrer Geldpolitik aufgrund der jüngsten Wirtschaftsdaten zunächst abwartend. Die Entwicklungen der US-Importzölle und deren Auswirkungen auf die Inflation spielen dabei eine zentrale Rolle. Parallel dazu wird auch die Bank of England über geldpolitische Schritte entscheiden. Zudem stehen relevante wirtschaftliche Publikationen, wie der ISM-Einkaufsmanagerbericht und die Industriekennzahlen sowohl für die USA als auch Europa, auf der Agenda.