Böhler und Schkopau: Dow zieht die Reißleine

Eulerpool Research Systems 7. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Dow schließt Produktionsanlagen in Böhlen und Schkopau bis Ende 2027.
  • Entscheidung betrifft 550 Arbeitsplätze, um Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Der US-amerikanische Chemieriese Dow hat angekündigt, bis Ende 2027 einen Teil seiner Produktionsanlagen in Böhlen, Sachsen, und Schkopau, Sachsen-Anhalt, zu schließen. Das Unternehmen nennt strukturelle Herausforderungen auf dem europäischen Markt als Hauptgrund, darunter hohe Energie- und Betriebskosten, steigende CO2-Kosten sowie eine schwankende Nachfrage in Schlüsselindustrien. Mit dieser Entscheidung werden insgesamt rund 550 reguläre Arbeitsplätze in den beiden deutschen Standorten betroffen sein. Diese umfassen sowohl Produktions- als auch unterstützende Beschäftigungsbereiche. Jim Fitterling, CEO von Dow, macht deutlich, dass die Branche in Europa mit schwierigen Marktdynamiken und einem herausfordernden Kostenumfeld kämpft. Besonders betroffen sind die Chloralkali- und Vinylanlagen in Schkopau sowie der Steamcracker in Böhlen. Diese gehören zu den kosten- und energieintensivsten Anlagen und stehen am Beginn der chemischen Wertschöpfungskette. Dow verspricht sich von ihrer Schließung eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Maßnahme ist Teil einer europäischen Strategie, bei der insgesamt rund 800 Stellen wegfallen sollen. Kritische Stimmen kommen aus der Branche. Die Nordostchemie-Verbände warnen vor katastrophalen Folgen für die gesamte Wertschöpfungskette, da viele Unternehmen auf die Produktion in diesen Anlagen angewiesen sind. Nora Schmidt-Kesseler vom VCI Nordost betont die massiven Auswirkungen auf nachgelagerte Prozesse. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze äußerte, dass die Entwicklungen bei Dow nicht überraschend kämen. Er betont die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Unterstützung der Branche zu ergreifen, verweist aber auch auf landespolitische Initiativen zur Entlastung energieintensiver Industrien. Konsultationsgespräche mit den Betriebsräten sollen zeitnah eingeleitet werden, um sozialverträgliche Lösungen zu finden. Am Standort Schkopau, Leuna und Böhlen bleiben andere Anlagen von Dow unberührt und weiterhin in Betrieb. Diese Entscheidung berührt die Herstellung von Kunststoffprodukten und Baumaterialien nicht.

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