Börsen bleiben trotz Zinssenkung ruhig – Lonza und Diageo im Fokus

Der jüngste Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB), die Zinsen zu senken, hinterließ an den europäischen Märkten kaum Spuren. Zum Handelsschluss verzeichneten die wichtigsten Indizes leichte Zugewinne. Im Zeichen dieser Entwicklung kletterte der EuroStoxx 50 um 0,12 Prozent auf 4.965,53 Punkte, während der deutsche Dax ebenfalls leichte Gewinnzuwächse vorweisen konnte und der französische Cac 40 nahezu unverändert schloss. Auch außerhalb der Eurozone war ein positives Sentiment zu beobachten. So verzeichnete der Schweizer SMI ein Plus von 0,29 Prozent und erreichte 11.715,85 Punkte, unterstützt durch eine deutlichere Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank. Der britische Leitindex FTSE 100 legte ebenfalls um 0,12 Prozent zu und schloss bei 8.311,76 Punkten. Die EZB hatte ihre Leitzinsen im vierten Schritt dieses Jahres um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, um auf die schwächelnde Konjunktur zu reagieren und passte gleichzeitig ihre Prognosen für Inflation und Wachstum leicht nach unten an. Laut Ann-Katrin Petersen von Blackrock bleibt die Strategie der EZB datenabhängig, doch sie betont, dass signifikante konjunkturelle Schwächen notwendig wären, um die Zentralbank zu größeren Zinssenkungen zu bewegen. Am Aktienmarkt zeigten sich vor allem Einzelhandelswerte schwach, besonders Inditex, das um bemerkenswerte 2,8 Prozent fiel. Die Analysten von RBC haben die Einschätzung auf 'Underperform' gesenkt, angesichts der enttäuschenden Zahlen des Modekonzerns. Ein umgekehrtes Bild zeigte sich jedoch bei den Nahrungs- und Getränkeherstellern, wo Diageo mit einem beeindruckenden Gewinn von 2,8 Prozent hervortrat. Die Aktien wurden von UBS von 'Sell' auf 'Buy' hochgestuft, da Investoren im US-Geschäft des Spirituosenherstellers optimistischer gestimmt sind, dass die Phase sinkender Gewinnschätzungen enden könnte. Im Schweizer Standardwertesegment schnitt Lonza mit einem Zuwachs von 4,9 Prozent besonders gut ab. Der Pharmazulieferer kündigte an, sich stärker auf die Auftragsfertigung zu konzentrieren und bestimmte Geschäftssegmente aufzugeben, was von den Analysten der RBC positiv aufgenommen wurde.