Bullen an Europas Börsen: Anleger zeigen Risikofreude

Die europäischen Märkte zeigen sich zur Wochenmitte in einer optimistischen Verfassung, denn die Risikobereitschaft der Anleger kehrt zurück. Der EuroStoxx 50 verzeichnet zur Mittagszeit einen Anstieg von 0,55 Prozent und erreicht 5.405 Punkte, wodurch er seinem Zwischenhoch aus dem Mai näherkommt. Dennoch fehlen dem Eurozonen-Leitindex noch etwa 160 Punkte, um die Bestmarke aus dem März zu übertreffen. Dieser Aufschwung findet im Vorfeld des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank (EZB) statt, wobei die Anleger von einer möglichen weiteren Zinssenkung ausgehen. Positiv wirkten sich die aktuellen Konjunktursignale aus, da sich die Unternehmensstimmung im Euroraum weniger stark eintrübte als befürchtet. Unterstützung kommt zudem von positiven internationalen Börsenvorgaben und der Ankündigung der deutschen Regierung, die Wirtschaft durch Steuerentlastungen anzukurbeln. Auch außerhalb des Euroraums zeigten sich die Börsen robust: Der FTSE 100 in London stieg um 0,25 Prozent auf 8.809 Punkte, während der Schweizer SMI einen Anstieg von 0,53 Prozent auf 12.305 Zähler verzeichnete. Treiber der Stärke in Europa waren insbesondere die Sektoren Technologie, Rohstoffe und Industriegüter, deren Teilindex jeweils mehr als ein Prozent zulegten. Im Technologiesektor kam die positive Stimmung aus New York an, ausgelöst durch die KI-Motivationen von Broadcom. In Paris schnellten die Aktien von STMicroelectronics um 7,6 Prozent nach oben. Bei Airbus befanden sich die Anleger ebenfalls in Feierlaune, erkennbar an dem Anstieg um 3,6 Prozent auf ein neues Hoch seit Anfang März. Das befeuert wurde durch Berichte, dass China den Erwerb von Hunderten Airbus-Flugzeugen erwägt, während Flugzeuge des Konkurrenten Boeing wegen des Handelsstreits derzeit keine Abnahme finden. Einen klaren Kursgewinn von 5,4 Prozent erzielte Remy Cointreau nach anfänglichem Rückgang, da Anleger die Streichung des langfristigen Umsatzausblicks aufgrund der Zollunsicherheiten ignorierten. Die Zuversicht wurde durch Anzeichen gestärkt, dass das Schlimmste in den USA überstanden sein könnte. In London hingegen erlebten die B&M-Aktien einen Rückgang von 8,7 Prozent, da die Resultate des Einzelhändlers auf gemischte Reaktionen stießen.