China kämpft mit den Folgen der US-Zölle: Kleine Exporteure unter Druck
Eulerpool Research Systems •11. Juni 2025
Takeaways NEW
- Chinesische Exporteure stehen unter Druck durch US-Zölle und Preissenkungen.
- Kleine Unternehmen kämpfen mit wirtschaftlichen Herausforderungen und existenziellen Risiken.
Jacky Ren, Inhaber einer Küchengerätefabrik in China, beschreibt die prekäre Lage der Exportindustrie: Viele Unternehmen verkaufen mittlerweile ihre Produkte unter Verlust, um ihre US-Kunden nicht zu verlieren und niedrigeren Preisen aufgrund höherer Zölle nachgeben zu müssen. Die Zwänge für chinesische Exporteure sind immens, denn wer sich den Preissenkungen widersetzt, riskiert seine Existenz, so Ren. Die Lage ist ernst, und mit einer schnellen Lösung ist nicht zu rechnen.
Während sich US- und chinesische Beamte auf Maßnahmen zur Wiederherstellung eines Handelsfriedens einigten, bleibt der Druck durch die Zölle, vor allem auf kleinere Exporteure wie Rens Gstar Electronics Appliance, bestehen. Diese Firmen konnten ihre Produktion nicht ins Ausland verlagern, seit der ehemalige US-Präsident Trump im Rahmen seiner Amtszeit mit Zollerhöhungen begann. Der skizzierten finanziellen Bedrängnis könnte sich Washington zur Beeinflussung Pekings in den laufenden Handelsgesprächen zunutze machen.
Der Wirtschaftsprofessor Zhiwu Chen von der Universität Hong Kong sieht es als größtes Druckmittel der USA an, während die Gespräche zur Rebalancierung der Handelsbeziehungen andauern. Sollte sich die Situation über Monate hinweg nicht ändern, könnte dies besonders kleine und mittlere Unternehmen schwer belasten.
Die jüngsten Verhandlungen in London sollen beide Seiten an den Punkt zurückführen, an dem sie sich nach den Gesprächen in Genf befanden: eine Senkung der Zölle, die zwar noch weiterhin Schäden anrichtet, aber zumindest den Handelsfluss wieder ermöglicht. Aktuell behalten die US-Zölle auf chinesische Waren ihren Schrecken, denn sie liegen 30 Prozentpunkte über dem Vorjahr.
Die chinesische Exportstatistik mit einem Gesamtwachstumsplus von 4,8% im Mai mag als positives Signal erscheinen, doch angesichts eines Rückgangs der US-Exporte von über 30% ist der Wettbewerbsdruck bei chinesischen Herstellern unübersehbar. Die Preise sind im Sinkflug. Alicia Garcia-Herrero, Chefökonomin für Asien-Pazifik bei Natixis, sieht darin eine Schwachstelle für Peking, doch Washington selbst hat mit hohen Inflationsraten und Produktknappheit zu ringen. Peking verhält sich zuversichtlich, gegenüber den USA mehr aushalten zu können.
Vor den Genfer Verhandlungen hatte Peking beunruhigende Signale aus der Wirtschaft vernommen. Branchen mit hohem Arbeitskräfteanteil, wie die Möbel- und Spielzeugproduktion, standen vor existenziellen Problemen. Dank der reduzierten Zollbelastung konnten Massenentlassungen verhindert werden, dennoch schweben viele Arbeitsplätze weiterhin in Unsicherheit.
Candice Li, Marketingverantwortliche eines medizinischen Geräteherstellers in Südchina, berichtet von zurückgehaltenen Gehältern aufgrund neuer, erschwerter Zahlungsbedingungen durch US-Kunden. Die Unternehmen stecken in einem Dilemma, da die Zahlungsmodalitäten auf Druck der großen Kunden erbracht werden müssen, um im Geschäft zu bleiben. Das Risiko eines Zahlungsausfalls ist hoch.
Langfristig bleibt die Lage für viele kleinere Unternehmen angespannt, während sie erhebliche Preiskonkurrenz erfahren, insbesondere bei nicht-essenziellen oder austauschbaren Produkten. Trotz eines leichten Anstiegs der industriellen Gewinne hält dieser nicht das Risiko eines für China ungünstigen, anhaltenden Exportdrucks zurück. Analysten warnen vor den wirtschaftlichen Herausforderungen in den kommenden Monaten.
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