Chipbranche in Mollstimmung: STMicro und Infineon unter Druck

Die europäische Halbleiterbranche sieht sich derzeit mit einer Welle von Unsicherheiten konfrontiert, die vor allem durch die jüngsten Geschäftsaussichten der US-Riesen NXP und Texas Instruments ausgelöst wurden. Zuletzt trugen die Quartalszahlen des französischen Chipproduzenten STMicroelectronics zur angespannten Atmosphäre bei. Die Aktien des Unternehmens erlitten auf Tradegate einen Kursrückgang von beinahe 5 Prozent im Vergleich zum Pariser Schlusskurs. Auch Infineon konnte sich trotz der allgemeinen Stärke im DAX nicht aus der Abwärtsbewegung befreien. Innerhalb von zwei Tagen musste die Aktie einen Wertverlust von 7 Prozent hinnehmen. Die ursächlichen Faktoren für die gedrückte Stimmung sind vielfältig: Spielraum bieten allerdings die Einschätzungen des UBS-Experten Francois-Xavier Bouvignies, der STMicro ein insgesamt solides zweites Quartal bescheinigt, trotz der belastenden Währungseffekte. Während die Prognosen bereits im Zuge der NXP- und Texas-Berichte nach unten revidiert wurden, überraschte die magere Bruttomarge dennoch viele Investoren. Bouvignies prognostiziert für das dritte Quartal ein operatives Ergebnis (EBIT), das rund 10 bis 15 Prozent unter dem Konsens liegt. Für das Gesamtjahr sieht er einen Anpassungsbedarf von 5 Prozent, was auf der Anlegerseite für Unruhe sorgt.