DAX bleibt auf Erfolgskurs: Anleger hoffen trotz Warngeräuschen auf mehr

Der deutsche Leitindex DAX hat seinen beeindruckenden Aufwärtstrend am Mittwoch fortgesetzt und das Level von 22.900 Punkten mühelos überschritten. In unmittelbarer Reichweite zur begehrten 23.000-Punkte-Marke endete der Handel mit einem Plus von 0,24 Prozent bei 22.898,33 Punkten. Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets merkte an, dass die immer lauteren Warnungen vor Kursrückgängen auf taube Ohren stoßen, da ein nennenswerter Rücksetzer bislang ausbleibt. Offenbar bedarf es eines grundlegenden Umdenkens im Markt, da Korrekturen meist dann nicht auftreten, wenn die Mehrzahl der Investoren damit rechnet. Während der MDax der mittelgroßen Unternehmen am Vormittag um 0,17 Prozent auf 28.257,82 Punkte sank, verbleibt dieser dennoch auf dem Höchststand seit August 2023. Auch der EuroStoxx 50 verzeichnete kleine Gewinne, am Ende reichte es jedoch nicht für eine neue Bestmarke. Insgesamt steht seit Jahresbeginn im DAX ein beachtliches Plus von 15 Prozent in den Büchern, beim MDax sind es über 10 Prozent. Die Hoffnungen der Anleger auf eine Lösung des Ukraine-Konflikts sowie positive Impulse durch mögliche Wirtschaftsreformen nach der anstehenden Bundestagswahl beflügeln weiterhin die Märkte. MTU geriet zur Wochenmitte durch Gewinnmitnahmen unter Druck und fiel um 6,5 Prozent, trotz beeindruckender Geschäftsberichte. Analystin Chloe Lemarie von Jefferies bescheinigte dem Triebwerkshersteller ein starkes Quartal, das die Erwartungen übertraf und erstmals ein milliardenschweres operatives Ergebnis erreichte. Dennoch enttäuschte der Barmittelzufluss, woraufhin sich Investoren zurückhaltend zeigten. Im SDax konnte SAF-Holland mit einem Kurszuwachs von 1,2 Prozent punkten, da die endgültigen Quartalszahlen den Erwartungen gerecht wurden und die Robustheit des Unternehmens in einem herausfordernden Marktumfeld unterstrichen. Der Kurs der SAP-Aktie erreichte mit einem Plus von 1,1 Prozent ein neues Allzeithoch. Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall waren ebenfalls gefragt und legten um zwei Prozent zu, blieben jedoch knapp unter ihren Rekorden. Delivery Hero erlitt hingegen nach einer Verkaufsempfehlung der Citigroup einen Schlag und verlor 4,1 Prozent. Auch Heidelberg Materials verzeichnete nach einer Herabstufung durch Morgan Stanley einen Verlust von 2,8 Prozent.