Deutschland spricht sich für stärkere Nato-Verteidigungsausgaben aus
Eulerpool Research Systems •15. Mai 2025
Takeaways NEW
- Deutschland unterstützt die US-Forderung nach höheren Nato-Verteidigungsausgaben.
- Eine erweiterte Definition von Verteidigungsausgaben könnte das Erreichen dieser Ziele erleichtern.
Die deutsche Bundesregierung hat sich hinter die Forderung von US-Präsident Donald Trump gestellt, die Verteidigungsausgaben der Nato-Staaten auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Außenminister Johann Wadephul (CDU) äußerte bei einem Treffen in der Türkei seine Zustimmung zu Trumps Ansicht und betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahme angesichts globaler Sicherheitsbedrohungen. Nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Marco Rubio diskutierte Wadephul auch die aktuelle Bedrohungslage durch Russland.
Der derzeitige Nato-Richtwert für Verteidigungsausgaben liegt bei zwei Prozent des BIP, eine Marke, die Deutschland im Jahr 2024 knapp erreicht. Länder wie Italien und Spanien befinden sich jedoch weiterhin unter diesem Ziel. Kanzler Friedrich Merz (CDU) schätzte, dass eine Erhöhung auf fünf Prozent jährlich rund 225 Milliarden Euro kosten würde, eine Summe, die im Vergleich zu den letztjährigen Bundesausgaben von 466 Milliarden Euro eine erhebliche Herausforderung darstellt.
Eine künftige, erweiterte Definition von Verteidigungsausgaben könnte jedoch den Weg erleichtern. Nato-Generalsekretär Mark Rutte schlug vor, klassische Verteidigungsausgaben mit 3,5 Prozent und zusätzliche 1,5 Prozent für militärisch nutzbare Infrastruktur wie Bahnstrecken und Häfen zu betrachten. Diese Anpassung könne helfen, die gesetzten Ziele zu erreichen und potentiell auch das Engagement der Vereinigten Staaten zu sichern.
In Deutschland wurde bereits ein Sonderfonds in Höhe von 500 Milliarden Euro beschlossen, der auch für die Infrastrukturinstandsetzung eingesetzt werden könnte. Zudem steht die Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben im Raum. Die Nato hofft, durch solche Maßnahmen die Abhängigkeit von US-Militärkraft zu verringern, da die Drohung Trumps, sich aus dem Bündnis zurückzuziehen, ein ernstes Risiko darstellt.
Rubio betonte in Antalya die Bedeutung der Stärkung der Allianz, indem mögliche "schwache Glieder" vermieden werden. Dies könnte auch durch das vorgeschlagene Rutte-Konzept erreicht werden, das alternative Investitionen in Infrastrukturen mitberücksichtigt.
Die Harmonie zwischen Wadephul und Rubio zeigte sich bei ihrem ersten Treffen. Wadephul hob die weitreichende Übereinstimmung mit seinem US-Kollegen in wesentlichen internationalen Fragen hervor und die Bereitschaft Deutschlands, eine Führungsrolle in Europa zu übernehmen. In Brüssel wird nun weiter an der Ausformulierung des Fünf-Prozent-Ziels gearbeitet. Weitere Diskussionen über Etappenziele stehen ins Haus, um langfristig politische Entscheidungen zu sichern und die Verteidigungsfähigkeit der Allianz zu stärken.
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