Elektroautos: BYD und Volkswagen setzen Elon Musks Tesla unter Druck

Im europäischen Markt für Elektrofahrzeuge gerät Tesla trotz der milliardenschweren Investitionen in die Gigafabrik in Grünheide zunehmend ins Hintertreffen. Neue Daten des europäischen Herstellerverbands Acea zeigen, dass die Neuzulassungen von Tesla in der EU um über die Hälfte eingebrochen sind, mit einem Minus von 46 Prozent auf 41.677 Fahrzeuge innerhalb der ersten vier Monate des Jahres. Dies stellt einen weiteren schweren Rückschlag für CEO Elon Musk dar, während der Markt für Elektroautos insgesamt an Fahrt gewinnt. Eine wichtige Rolle bei dieser Entwicklung spielt Volkswagen, dessen Verkaufszahlen für Elektrofahrzeuge in Europa im ersten Quartal explodiert sind. Daneben hat auch der chinesische Hersteller BYD (Build Your Dreams) seine Position auf dem europäischen Markt gefestigt und Tesla bei den reinen Elektroantrieben überholt. Laut Jato Dynamics hat BYD im April Tesla mit 7.231 gegenüber 7.165 verkauften Einheiten knapp überholt, was Analyst Felipe Munoz als "Wendepunkt" für den Markt bezeichnet. BYD setzt vermehrt auf Eigenzulassungen und Verkäufe an Autovermietungen, während der Marktanteil privater Käufer gering bleibt. In Deutschland wurden nur etwa 12 Prozent aller neuen BYD-Fahrzeuge an Privatkunden verkauft, verglichen mit einem deutlich höheren Anteil bei deutschen Marken wie Mercedes und VW. Branchenanalysten heben hervor, dass chinesische Hersteller den Fokus zunächst auf Märkte außerhalb Deutschlands legen und dort mit günstigen Preisen punkten. Gleichzeitig stehen chinesische Hersteller vor der Herausforderung von Strafzöllen der EU-Kommission, die aufgrund von vermutetem unlauteren Wettbewerb durch Subventionen aus China verhängt wurden. Um dem zu begegnen, enthalten viele importierte Fahrzeuge zumindest teilweise Plug-in-Technologie und umgehen somit höhere Zölle. Germanischen Marken kommt weiterhin ihr robustes Image zugute, insbesondere durch das Vertrauen in Qualität, das laut einer internationalen Umfrage in allen wichtigen Märkten stark ausgeprägt ist. BYD plant eine Ausweitung der Verkaufs- und Serviceinfrastruktur, um der Konkurrenz besser entgegentreten zu können, und investiert in eigene Produktionskapazitäten in Ungarn und der Türkei.