Takeaways NEW
- Der MSCI-Index für Schwellenländer fiel um über 10 % seit Oktober.
- Markt preist Risiken durch Handelskonflikte nicht angemessen ein.
Die Schwellenländer erleben derzeit eine unruhige Phase an den Märkten, die sich in naher Zukunft noch verschärfen könnte. Laut der Schweizer Großbank UBS hat der MSCI-Index für Schwellenländer seit seinem Zweijahreshoch am 2. Oktober über 10 % eingebüßt. Hauptursache dieser Talfahrt sind die von Donald Trump geplanten umfassenden Zölle, die Ängste unter Investoren geschürt haben. Die Währungen der Schwellenländer sind daraufhin ebenfalls stark unter Druck geraten.
Doch trotz des Ausverkaufs spiegelt der Markt keineswegs das volle Ausmaß der Risiken wider, die mit den Zöllen verbunden sind, so der UBS-Stratege Manik Narain. Narain stellt fest, dass es nach wie vor eine starke Marktstimmung gibt, die durch den UBS Emerging Markets Risk Appetite Index angezeigt wird; dieser liegt zwischen neutral und euphorisch, ein ungewöhnlich starkes Signal angesichts des schwachen globalen Wachstums und des Rückgangs der weltweiten Fertigungsindustrie in den letzten Jahren.
Die Gewinnprognosen weisen derweil auf ein Wachstum von 13 % für Aktien der Schwellenländer bis 2026 hin, weit mehr als die 3 % Wachstum, die während Trumps Handelskrieg mit China 2018 und 2019 realisiert wurden. Trotzdem preist der Markt laut Narain die Risiken noch immer auf einem unrealistisch niedrigen Niveau ein. Er argumentiert, dass Investoren eine erhebliche Möglichkeit übersehen, dass die schwächelnde chinesische Wirtschaft potenziell negative Auswirkungen auf andere Schwellenländer haben könnte.
China selbst erlebt aktuell den stärksten disinflationären Impuls seit mindestens drei Jahrzehnten, mit sinkenden Exportpreisen und steigenden Exportvolumina. Diese Entwicklung belastet primär die Schwellenländer, insbesondere da Chinas Deflation den Yuan wettbewerbsfähiger gegenüber anderen Währungen der Schwellenländer gemacht hat.
Zusätzlich könnten neue Zölle auf China die bestehenden Exportvolumina des Landes weiter steigern, was die Produktion und Kapitalkosten der Schwellenländer beeinträchtigen würde. Auch könnte dies den Rückgang der Importe Chinas beschleunigen und weiter Druck auf konkurrierende Produktionsunternehmen ausüben sowie Rohstoffexporteure belasten. Chinas fiskalische Stimulusmaßnahmen bieten wenig Linderung, da sie eher auf den heimischen Konsum und Internetunternehmen abzielen, die den chinesischen Aktienmarkt dominieren, aber kaum auf breitere Schwellenmärkte übergreifen.
Besonders anfällig für mögliche Handelskonflikte sind laut Narain Länder wie Mexiko, Vietnam, Taiwan, Korea und Thailand, die große Handelsungleichgewichte mit den USA aufweisen.
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