Erhöhte Nationalversicherungsbeiträge belasten britische Arbeitnehmer

Die geplante Erhöhung der Nationalversicherungsbeiträge könnte britische Arbeitnehmer vor erhebliche finanzielle Herausforderungen stellen, warnen Ökonomen von Barclays. Mit einem bevorstehenden Anstieg der Beiträge um 1,2 Prozentpunkte auf 15 Prozent ab dem nächsten April fällt der Startschuss für eine Belastung, die Unternehmen oft an ihre Mitarbeiter über Preiserhöhungen und geringere Lohnerhöhungen weitergeben werden. Der reale Lohnwert könnte somit für viele sinken, während die Lebenshaltungskosten unvermeidlich steigen. Zusätzlich sorgt die Kombination dieser Steuererhöhung mit US-Zollandrohungen für Sorgenfalten bei Analysten. Insbesondere die Möglichkeit, dass eine von Donald Trump initiierte Handelsspannung die positive Wirkung des Haushaltes von Rachel Reeves neutralisieren könnte, wird kritisch gesehen. Das reduzierte Einkommen und die wachsende Unsicherheit könnten das private Konsumverhalten weiter dämpfen, während der öffentliche Sektor als dominierende Wachstumsquelle angesehen wird. Mehr als 200 Führungskräfte aus der britischen Gastronomiebranche, darunter auch Vertreter von The Restaurant Group, JD Wetherspoon und Young's Pubs, haben ihren Unmut über die zusätzlichen finanziellen Belastungen geäußert. Die Anhebung der Nationalversicherungsgrenze und drohende Geschäftsschließungen untermauern die gestiegenen Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Auch der Einzelhandel ist besorgt: Sainsbury's vermittelte, dass höhere Preise auf die Kunden zukommen, um die gestiegenen Kosten auszugleichen. Clive Black von Shore Capital verdeutlicht die Tragweite der Entscheidung: „Die Lebensmittelpreise werden länger hoch bleiben. Wenn Naivität auf Ideologie trifft, kann das gefährlich werden.“ Barclays prognostiziert, dass die private Wirtschaft aufgrund der Gemengelage aus Unsicherheit und niedrigerem Konsumentenvertrauen weiterhin zurückhaltend agieren wird.