EU-Strafmaßnahme gegen Delivery Hero und Glovo wegen illegaler Kartellabsprachen
Eulerpool Research Systems •2. Juni 2025
Takeaways NEW
- Die EU verhängt eine Geldstrafe von insgesamt 329 Millionen Euro gegen Delivery Hero und Glovo wegen illegaler Kartellabsprachen.
- Die Absprachen betrafen Preise, Strategien, Mitarbeiterbewegungen und Marktaufteilungen.
Die EU-Kommission hat eine eindrucksvolle Demonstration ihres Engagements für fairen Wettbewerb gegeben, indem sie dem deutschen Lieferdienst-Giganten Delivery Hero eine satte Geldbuße von etwa 223 Millionen Euro auferlegt hat. Der Grund hierfür: Illegale Kartellbildungen mit dem spanischen Tochterunternehmen Glovo. Die Verstöße umfassen wettbewerbswidrige Absprachen über Preise und Strategien, die angeblich über populäre Kommunikationskanäle wie E-Mail und WhatsApp orchestriert wurden.
Glovo, ebenfalls tief im Netz des EU-Verfahrens verstrickt, sieht sich einer separaten Strafe von 106 Millionen Euro ausgesetzt. In Summe beläuft sich die Buße für den in Berlin ansässigen Börsenkonzern damit auf insgesamt 329 Millionen Euro. Das ist eine beträchtliche Summe, die jedoch unter den 400 Millionen Euro liegt, die möglicherweise erwartet wurden. Diese positive Abweichung erklärt ein Sprecher des Unternehmens durch die Anerkennung der EU, dass das beanstandete Verhalten phasenweise von geringerer Intensität war.
Im Zentrum des Skandals stehen nicht nur illegale Preis- und Strategieabsprachen, sondern auch Vereinbarungen, keine Mitarbeiter abzuwerben und geographische Marktaufteilungen zu organisieren. Diese Vorgehensweisen, die wohl schon lange andauern, wurden im November 2023 durch unangekündigte Inspektionen aufgedeckt, wie die Kommission mitteilte.
Der stellvertretenden EU-Kommissionspräsidentin Teresa Ribera ist es ein besonderes Anliegen, klarzustellen, dass es das erste Mal sei, dass sich die Kommission gegen Absprachen bezüglich Mitarbeiterbewegungen positioniert. Ihrer Ansicht nach sei dies ein bedeutender Schritt hin zu einem faireren Arbeitsmarkt.
Dennoch bleibt die Frage offen, in welchem Ausmaß diese Absprachen den Wettbewerb in Deutschland direkt beeinflusst haben könnten. Zwar wird betont, dass Delivery Hero einst im heimischen Markt aktiv war, jedoch war Glovo es nicht.
Trotz der eindrucksvollen Strafsumme ist die Stimmung bei Delivery Hero gemischt, da die Strafhöhe unter den befürchteten Erwartungen lag und die Aktien des Unternehmens kürzlich um 0,8 Prozent auf 24,56 Euro stiegen. Das zeigt, dass der Markt auf diese Nachrichten mit einer gewissen Erleichterung reagiert, obwohl die rechtlichen Auseinandersetzungen die Marktposition der Unternehmen in Europa nicht minder brisant erscheinen lassen.
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