Fragwürdige Zahlen: Indonesisches Agritech-Startup eFishery unter Verdacht

Das indonesische Vorzeige-Startup eFishery, bekannt für seine Smart-Feeding-Lösungen für Fisch- und Garnelenzüchter, steht aktuell im Fokus von Betrugsvorwürfen. Eine interne Untersuchung, ausgelöst durch einen Whistleblower, enthüllte möglicherweise erhebliche Diskrepanzen in den Finanzberichten des Unternehmens. Hierbei soll das Management zwischen Januar und September letzten Jahres Einnahmen von fast 600 Millionen US-Dollar erfunden haben. Nach einem entwurfsmäßigen Prüfbericht, der Investoren zugänglich gemacht wurde, seien über 75% der angegebenen Zahlen gefälscht. Angeführt von Branchenriesen wie der SoftBank Group und Temasek Holdings, gelang es eFishery, in der Vergangenheit eine Bewertung von 1,4 Milliarden US-Dollar zu erzielen. Doch die durchgeführte Untersuchung zeigt, dass das Unternehmen anstelle eines gemeldeten Gewinns von 16 Millionen US-Dollar im genannten Zeitraum tatsächlich einen Verlust von 35,4 Millionen US-Dollar erlitt. Diese Diskrepanz hat zur Entlassung des Mitbegründers und CEO Gibran Huzaifah geführt. Das Unternehmen gibt an, rund 400.000 Futterautomaten bei Kunden im Einsatz zu haben, doch die Untersuchungen weisen auf lediglich etwa 24.000 hin. Solche Enthüllungen werfen nicht nur Schatten auf das Startup selbst, sondern auch auf den gesamten indonesischen Gründersektor, der ohnehin mit Herausforderungen bei der Kapitalbeschaffung kämpft. Die Untersuchung, durchgeführt von FTI Consulting, basiert derzeit auf über 20 Interviews und hat noch viele offene Fragen bezüglich der geprüften Unterlagen. Die endgültigen Ergebnisse der Prüfung stehen aus, und solange bleibt unklar, wie die Zukunft von eFishery und seine Vermögenswerte gehandhabt werden.