Freundliche Winde des Handels: Wall Street jubiliert über Nachrichten aus Washington und London

Die Wall Street zeigte sich zum Wochenausklang in bester Laune. Der angespannte Handelskrieg, entfacht unter den Fittichen der Vereinigten Staaten, zieht zur Freude vieler Investoren endlich mildere Wolken auf. Der Dow Jones Industrial erklomm die Marke von 41.301 Punkten, ein Anstieg um solide 0,5 Prozent. Der S&P 500, das Rückgrat des Marktes, verbesserte sich um 0,4 Prozent auf beachtliche 5.655 Zähler. Noch freudiger zeigte sich der technologieaffine Nasdaq 100, der um 0,6 Prozent auf beeindruckende 19.985 Punkte zulegte. Ein beflügelndes Element dieser Entwicklung ist die frisch geschlossene Handelsallianz zwischen den USA und Großbritannien. Donald Trump, seines Zeichens Präsident der Vereinigten Staaten, lobte das Abkommen als umfassenden Erfolg für die transatlantischen Beziehungen. Zudem entschied die Regierung unter Trump, die strengen Exportbeschränkungen für KI-Technologie, die einst von Vorgänger Biden erdacht wurden, nicht in Kraft zu setzen. Dies verlieh den Märkten Auftrieb. Nichtsdestotrotz bleibt die Lage zwischen den USA und China angespannt. Trump hielt an den Strafzöllen von 145 Prozent auf Importe aus China fest, zumindest bis erste Zeichen der Annäherung absehbar sind. Dennoch, dass beide Parteien bereit sind, am Wochenende Gespräche zu führen, hatte die Marktstimmung positiv aufgeladen. Dämpfer kam allerdings aus den Hallen der Fed. Die US-Notenbank behielt den Leitzins konstant auf hohem Niveau, ungeachtet Trumps Wunschvorstellungen einer Lockerung. Diese Entscheidung, laut Analyst Jochen Stanzl eine besonnene Antwort auf aktuelle wirtschaftliche Indikatoren, versetzte dem Optimismus einen kleinen Kratzer. In den USA werden die hohen Behandlungskosten im Gesundheitswesen erneut zum Debattenthema. Konsequenzen zeigten sich prompt bei den Aktien von Merck, Eli Lilly und Amgen, die allesamt an Boden verloren. Hingegen erfreute sich das Kryptosegment der Gunst der Stunde, allen voran Coinbase, deren Aktien um 5 Prozent stiegen. Der Bitcoin selbst sieht erstmals seit Monaten die 100.000 Dollar-Marke am Horizont. Glänzende Unternehmenszahlen ließen die Aktien von Applovin förmlich aufspringen, ihre Notierungen kletterten um fast 15 Prozent. Weniger Freude hatten die Anteilseigner von Fortinet, deren Papiere um 12 Prozent einbrachen. Auf einer Welle des Erfolgs surfte Carvana, der Online-Gebrauchtwagenhändler beeindruckte mit verdoppeltem Gewinn, was der Aktie einen Sprung von 9,9 Prozent bescherte.