Gewinnwarnung bei Mercedes-Benz: Herausforderungen aus China und die Belastung durch Zölle
Eulerpool Research Systems •30. Juli 2025
Takeaways NEW
- Mercedes-Benz warnt vor geringerer Ertragskraft und sieht Herausforderungen in China und durch Zölle.
- Ein Sparprogramm soll die Produktionskosten senken, während die Finanzstabilität durch Aktienrückkäufe gestützt wird.
Der renommierte Automobilhersteller Mercedes-Benz sieht sich in diesem Jahr mit einer geringeren Ertragskraft konfrontiert als ursprünglich erwartet. Der neue Zolldeal zwischen der EU und den USA hat sich negativ auf die Finanzprognosen des Unternehmens ausgewirkt, und das ohnehin rückläufige Geschäft im Schlüsselmarkt China trägt ebenfalls zur angespannten Lage bei. Vorstandschef Ola Källenius sieht das schwache wirtschaftliche Umfeld in China als Bremse und erwartet, dass der Wettbewerb dort intensiv bleibt. Ein umfangreiches Sparprogramm, das hohe Sonderkosten nach sich zieht, soll gegensteuern.
Gegen Mittag fiel die Mercedes-Benz-Aktie um 1,2 Prozent auf 52,56 Euro, wobei die Jahreskursbilanz nahezu ausgeglichen bleibt. Seit Frühjahr 2024 zeigt der Trend jedoch nach unten, wobei der Kurs im Hoch noch über 77 Euro lag. Analysten wie Jose Asumendi von JPMorgan und Philippe Houchois von Jefferies zeigten sich beeindruckt vom Anstieg des freien Finanzmittelflusses, während Marc-Rene Tonn von Warburg die Ergebnisse eher zurückhaltend einschätzte.
Noch vor den Zollerhöhungen setzte Mercedes-Benz seine Gewinnmargenprognose aus, nun werden in der Pkw-Sparte nur noch 4 bis 6 Prozent erreicht, ein Rückgang von den zuvor geplanten 5 bis 7 Prozent. Die Lieferwagen-Sparte entwickelt sich ebenfalls schwächer. Finanzvorstand Harald Wilhelm betonte, dass die Zölle das Potenzial haben, die Pkw-Marge um etwa 1,5 Prozentpunkte zu senken.
Im zweiten Quartal erlitten die Stuttgarter einen drastischen Gewinneinbruch, der hauptsächlich den Zöllen, Kosten des Sparprogramms und Abschreibungen auf argentinische Geschäfte zuzuschreiben ist. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank um mehr als die Hälfte auf 1,99 Milliarden Euro. Der Umsatz ging fast um zehn Prozent auf 33,2 Milliarden Euro zurück.
Mercedes-Benz hat bereits Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen ergriffen, was zu einem überraschenden Anstieg des freien Finanzmittelzuflusses um knapp 15 Prozent führte. Der Konzern plant, überschüssige Mittel weiterhin in den Rückkauf von Aktien zu investieren, Details dazu blieben jedoch offen. Während Mercedes-Benz seine Transformation zu Elektroantrieben fortsetzt, wird das Jahr 2023 den Höhepunkt der Investitionsausgaben markieren, bevor sie 2024 gesenkt werden.
Im Rahmen des im Februar gestarteten Sparprogramms sollen die Produktionskosten bis 2027 um zehn Prozent sinken. Auch bei den Material- und Fixkosten sind Reduzierungen geplant. Mit dem Betriebsrat wurde ein Paket einschließlich Abfindungsprogrammen für indirekt beschäftigte Mitarbeiter vereinbart. Das Sparprogramm hat ein geplantes Volumen von etwa 5 Milliarden Euro.
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