Handyverzicht oder digitaler Fortschritt? - Deutschlands Schulen im Fokus

Eulerpool Research Systems 19. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die Mehrheit der Deutschen unterstützt Handybeschränkungen in Schulen, während jüngere Menschen offener für deren Nutzung sind.
  • Einige Bundesländer etablieren strikte Regeln, während andere den Schulen mehr Entscheidungsspielraum lassen.
Die Frage, wie Handys in Schulen gehandhabt werden sollten, hat jüngst wieder an Brisanz gewonnen. Eine aktuelle Umfrage von YouGov, durchgeführt im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, zeigt: Die überwältigende Mehrheit der Deutschen wünscht sich Beschränkungen bei der Nutzung privater Mobiltelefone im Bildungsbereich. Ganze 90 Prozent der Befragten sprechen sich für Einschränkungen aus, was die digitale Revolution vor neue Herausforderungen stellt. Unterschiedliche Generationen haben dabei variierende Ansichten. Während bei den über 55-Jährigen satte 97 Prozent eine Einschränkung oder ein Verbot befürworten, zeigt die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen mehr Offenheit. In dieser jüngeren Kohorte lehnen immerhin 25 Prozent Verbote vollständig ab. Der Diskurs spiegelt also auch einen Generationenkonflikt wider, der weit über schulische Angelegenheiten hinausgeht. Einige Bundesländer Deutschlands setzen bereits auf striktere Regulierungen. Bayern hat an seinen Grundschulen ein komplettes Handyverbot eingeführt, Hessen plant bis zum Schuljahr 2025/2026 ähnliche Schritte. Auch im Saarland soll die Handynutzung an Grundschulen eingeschränkt werden, ein Vorhaben, das die neue Bundesbildungsministerin Karin Prien unterstützt, wenngleich sie auf nationaler Ebene keine Handhabe hat. Doch nicht alle Bundesländer ziehen mit. Hamburg möchte den Schulen mehr Autonomie gewähren und kein pauschales Verbot erlassen. Insgesamt unterstützen 72 Prozent der Umfrageteilnehmer die Entscheidungshoheit der Schulen. Diese könnten individuelle Regeln etablieren, was der Forderung des Deutschen Lehrerverbandes nach kritischer Reflexion des Handygebrauchs entspricht. Eine ähnliche Regulierung gibt es bereits in Frankreich und den Niederlanden. Laut OECD birgt die Handynutzung sowohl Risiken als auch Chancen. Mit einem durchdachten Einsatz könnten Schüler von mobilen Endgeräten profitieren, wägt die Organisation ab. Die Diskussion über die richtige Dosierung der Digitalisierung im Klassenzimmer bleibt ein zentrales Thema für die Bildungspolitik, dessen Ausgang noch ungewiss ist.

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