Harrods im Visier – Zivilklage wegen angeblicher Missbrauchsvergehen von Mohamed al-Fayed angekündigt

Rechtsanwälte, die Dutzende Frauen vertreten, die schwerwiegende Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Mohamed al-Fayed, den ehemaligen Besitzer von Harrods, erhoben haben, kündigten am Freitag an, eine Zivilklage gegen das luxuriöse britische Kaufhaus einzureichen. Grund hierfür sei, dass das Geschäft angeblich seine Missbrauchstaten ermöglicht habe. Auf einer Pressekonferenz am Freitag, einen Tag nach der Veröffentlichung eines wegweisenden BBC-Dokumentarfilms und Podcasts, der ein Muster von sexueller Gewalt und Vergewaltigung weiblicher Angestellter während al-Fayeds Besitzzeit des Geschäfts darlegte, erklärten die Anwälte von mindestens 37 Frauen, dass Harrods eine unsichere Umgebung geschaffen habe, die den mutmaßlichen Opfern nicht gerecht wurde. Rund 20 dieser Frauen waren als Zuschauerinnen anwesend. Mohamed al-Fayed, der im vergangenen Jahr im Alter von 94 Jahren verstarb, war ein milliardenschwerer Tycoon, der das ikonische Geschäft von 1985 bis 2010 besaß. „Wir sagen es unverblümt: Mohamed al-Fayed war ein Monster“, sagte Dean Armstrong, einer der Anwälte, und fügte hinzu: „Aber er war ein Monster, das durch ein System ermöglicht wurde, ein System, das Harrods durchdrang.“ Armstrong führte weiter aus, dass al-Fayed „durch unsichere Arbeitsumfelder, die Harrods etablierte, aufrechterhielt und nach unserer Ansicht während seiner Vorstandschaft aktiv ermöglichte“, unterstützt wurde. Harrods, das sich heute im Besitz des Staatsfonds von Katar befindet, veröffentlichte kurz nach der Dokumentarfilm-Premiere am Donnerstag eine Stellungnahme. Darin hieß es, man sei „zutiefst entsetzt über die Missbrauchsvorwürfe gegen Mohamed al-Fayed.“