Knappes Aus für neues Walschutzgebiet im Südatlantik

Eulerpool Research Systems 27. Sept. 2024

Takeaways NEW

  • Ein neuer Vorschlag für ein Walschutzgebiet im Südatlantik wurde knapp abgelehnt.
  • Eine Resolution der EU zur Stärkung des Walfang-Moratoriums wurde angenommen.
Ein neuer Versuch zur Errichtung eines Walschutzgebiets im Südatlantik ist bei der Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Lima gescheitert. Der von Argentinien, Brasilien und Uruguay eingebrachte Vorschlag verfehlte knapp die erforderliche Dreiviertelmehrheit – um nur eine Stimme. Hätte der Vorschlag Erfolg gehabt, wäre es das dritte weltweit ausgewiesene Walschutzgebiet gewesen, nach den Gebieten in der Antarktis und im Indischen Ozean. Nicolas Entrup von der Umweltschutzorganisation Ocean Care zeigte sich enttäuscht: „Eine einzige Stimme hätte für Dutzende Walarten den entscheidenden Unterschied machen können.“ Seit über 20 Jahren kämpfen südamerikanische IWC-Mitgliedsstaaten für ein Schutzgebiet im Südatlantik, doch die bisherige Unterstützung reichte nie aus. Seit Japan 2019 aus der IWC ausgetreten ist, hat es laut Umweltschutzorganisationen eine Allianz mit einigen afrikanischen und karibischen Staaten geschaffen, um Tokios Interessen zu vertreten. Vorschläge der Walfang-Lobby zur Aufhebung des Walfang-Moratoriums und zur Anerkennung des Walfangs als Lebensmittelquelle wurden jedoch mangels Unterstützung zurückgezogen. Maximin Djondo von Ocean Care kritisierte, dass einige afrikanische Regierungen von Japan für dessen Walfanginteressen instrumentalisiert würden. Gleichzeitig betonten die Umweltschützer, dass echte Ernährungssicherheit nicht für politische Zwecke missbraucht werden sollte. Japan geht seit dem Austritt aus der IWC in den eigenen Gewässern auf die Jagd nach verschiedenen Walarten und hat in diesem Jahr erstmals wieder Finnwale ins Visier genommen. Dies zog deutliche Kritik auf der Konferenz in Lima nach sich. Matt Collis von der Tierschutzorganisation IFAW bezeichnete die Rüge der IWC als diplomatischen „Schuss vor den Bug“. Er forderte Japan auf, sich internationalen Normen anzuschließen und den kommerziellen Walfang einzustellen. Trotz des knappen Scheiterns des Schutzgebietsvorschlags gibt es auch Erfolge zu vermelden. Eine von der Europäischen Union eingebrachte Resolution zur Stärkung des Walfang-Moratoriums wurde angenommen. Dies ist die erste Resolution seit über 20 Jahren, die Japan, Norwegen und Island an ihre Pflichten unter internationalem Seerecht erinnert und verurteilt. Die Naturschutzorganisation Pro Wildlife und die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßten die Annahme der Resolution. Greenpeace-Expertin Franziska Saalmann betonte die zentrale Rolle der Wale für die marinen Ökosysteme und rief zu ihrem besseren Schutz auf – nicht nur vor kommerziellem Walfang, sondern auch vor Beifang, der Klimakrise und Tiefseebergbau.

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