Krisenstimmung auf dem Heizungsmarkt: Branchenverband schlägt Alarm
Eulerpool Research Systems •27. Juli 2025
Takeaways NEW
- Der Absatz im deutschen Heizungsmarkt ist im ersten Halbjahr um 22 Prozent gesunken.
- Die Unsicherheit um politische Rahmenbedingungen hemmt den Zuwachs der Wärmepumpenverkäufe.
Der deutsche Heizungsmarkt befindet sich in einer prekären Situation. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zeichnet ein düsteres Bild, nachdem der Absatz im ersten Halbjahr um 22 Prozent auf 296.500 Einheiten gesunken ist. Trotz eines Anstiegs bei den Wärmepumpen bleibt die Branche weit hinter den gesetzten Zielen zurück. Der Rückgang bei Gas- und Ölheizungen ist bezeichnend: Gasheizungen verzeichneten ein Absinken um 41 Prozent auf 132.500 Stück, und Ölheizungen fielen dramatisch um 81 Prozent auf 10.500 Stück, während gleichzeitig die Wärmepumpen um 55 Prozent auf 139.500 Stück zulegten.
Die Verunsicherung der Verbraucher ist offensichtlich geworden angesichts komplexer werdender Anforderungen und des bevorstehenden Emissionshandels im Jahr 2027. Fragen zur kommunalen Wärmeplanung tragen ebenso zur verhaltenen Kauflaune bei. Der BDH, vertreten durch Hauptgeschäftsführer Markus Staudt, prognostiziert einen Wärmepumpenabsatz von etwa 250.000 Stück – nur die Hälfte des politisch avisierten Ziels. Um dieses zu erreichen, fehle es jedoch an verbesserten politischen Rahmenbedingungen und nicht zuletzt an einer klaren Förderung.
Besonders heikel bleibt die Unsicherheit um das Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches von der aktuellen Regierung abgeschafft werden soll, während Fördermaßnahmen weiterhin versprochen werden. Seit 2024 ist eine neue Version des Gesetzes in Kraft, das den klimafreundlichen Austausch von Heizsystemen forcieren soll. Verbraucher können von bis zu 70 Prozent Förderung profitieren, wobei der maximale Investitionszuschuss 21.000 Euro beträgt.
Doch bei aller staatlichen Unterstützung steht die Branche unter beträchtlichem Druck. Nicht einmal 600.000 Einheiten könnten in diesem Jahr abgesetzt werden – ein historisches Tief, das letzten 15 Jahren gleichkommt. Unternehmen haben in den Ausbau der Wärmepumpen-Kapazitäten investiert und sehen sich nun einer wachsenden Konkurrenz gegenüber. Bereits getroffene Maßnahmen zur Konsolidierung könnten bei steigendem Druck auf den Prüfstand gestellt werden müssen.
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