Kronkrise bei Crown Castle: Schleppendes Wachstum und drastische Prognosekorrektur

Crown Castle, einer der Schwergewichte im Bereich Telekommunikationsinfrastruktur, sah sich gezwungen, seine Gewinnprognose für das Jahr 2024 drastisch nach unten zu korrigieren. Die Ursache liegt in einer stagnierenden Leasing-Nachfrage, bedingt durch das straffe Budgetmanagement der Telekommunikationsanbieter im Zuge von Inflation und steigenden Zinsen. In einer beispiellosen Entscheidung musste das Unternehmen 7.000 sogenannte Greenfield-Small-Cell-Nodes annulieren, was voraussichtlich in einem beträchtlichen Abschreibungsverlust zwischen 125 und 150 Millionen USD im vierten Quartal resultieren wird. Dieser Finanzschlag dürfte die Jahresprognose erheblich belasten. Trotz dieser Herausforderungen hält Crown Castle an seinen Prognosen für die Standortmieteinnahmen und die bereinigten Mittel aus dem operativen Geschäft fest. Das Unternehmen, das etwa 40.000 Türme in den USA besitzt, generiert das Gros seiner Einnahmen durch langfristige Infrastruktur-Mietverträge mit namhaften Mobilfunkanbietern wie AT&T, T-Mobile US und Verizon Communications. Abseits dieser Nachrichten ringen derzeit der Glasfasernetzbetreiber Zayo Group und das Beteiligungsunternehmen TPG um den Erwerb der Glasfaser- und Funkanlagen von Crown Castle – ein Geschäft, das auf bis zu 10 Milliarden USD geschätzt wird. Trotz der Korrektur überraschte Crown Castle im jüngsten Quartal mit einem Nettogewinn von 303 Millionen USD, der die Erwartungen der Analysten von 290,4 Millionen USD übertraf. Auch das operative Ergebnis in Form bereinigter Mittel pro Aktie zeigte sich mit 1,84 USD stärker als im Vorjahr. Die verbleibende Frage, die Investoren nun beschäftigt, ist, wie fortschrittstauglich Crown Castle in einem von Unwägbarkeiten geprägten Markt bleibt.