Mehrarbeit im Überblick: Überstunden bleiben für viele Arbeitnehmer die Ausnahme

Für den Großteil der Arbeitnehmer in Deutschland gehören Überstunden nicht zum alltäglichen Arbeitsleben. Nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamts hat nur rund jeder neunte Mitarbeiter im vergangenen Jahr die vertraglich festgelegte Arbeitszeit regelmäßig überschritten. Die Daten basieren auf Eigenaussagen aus der neuesten Ausgabe des Mikrozensus, der jährlichen Erhebung durch die Statistikämter. Hochgerechnet haben etwa 4,4 Millionen Beschäftigte in Deutschland regelmäßig Mehrarbeit geleistet, was 11 Prozent der insgesamt 39,1 Millionen Arbeitnehmer entspricht. Der Anteil der Männer, die Überstunden machen, liegt bei 13 Prozent und ist damit etwas höher als bei den Frauen, von denen nur 10 Prozent mehr gearbeitet haben als vertraglich vereinbart. Bemerkenswert ist, dass 71 Prozent der Überstunden auf Arbeitszeitkonten landen, um später als Freizeit ausgeglichen zu werden. Der direkte monetäre Ausgleich für Mehrarbeit wird von 16 Prozent der Befragten gewählt. Unbezahlte Überstunden leisten 19 Prozent der Arbeitnehmer, allerdings ist dieser Anteil leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr. Kombinationen verschiedener Entschädigungsarten sind ebenfalls verbreitet. Für fast die Hälfte der Überstundenleistenden bleibt der zusätzliche Aufwand auf maximal fünf Stunden pro Woche begrenzt. Jedoch erbringt jeder siebte Arbeitnehmer mehr als 15 Überstunden wöchentlich. Der Trend zu Mehrarbeit zeigt sich besonders ausgeprägt im Finanz- und Versicherungssektor, während er im Gastgewerbe weit weniger verbreitet ist.