Mischkonzern Baywa: Verlust von 1,6 Milliarden Euro trotz Sanierungsplan im sicheren Fahrwasser

Eulerpool Research Systems 3. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Baywa meldet einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro, plant jedoch weiterhin die Umsetzung ihres Sanierungsplans bis 2028.
  • Abschreibungen bei der Tochtergesellschaft Baywa r.e. haben den Verlust verursacht, strategische Bereinigungen sollen die Stabilität wiederherstellen.
Der traditionsreiche Münchener Mischkonzern Baywa steht erneut im Fokus, nachdem es für das vergangene Jahr einen Verlust von sage und schreibe 1,6 Milliarden Euro ankündigte. Trotz dieser beeindruckenden Zahl bleibt die Führungsebene unerschüttert und versichert, dass die bis 2028 geplante Sanierung dadurch nicht in Gefahr gerät. Für ein Unternehmen, das in der landwirtschaftlichen Versorgung insbesondere in Süd- und Ostdeutschland eine Schlüsselrolle spielt, ist dies von enormer Bedeutung. Historisch betrachtet hat Baywa in seiner über 100-jährigen Firmengeschichte bisher nur einmal rote Zahlen geschrieben; dies geschah, ironischerweise, auch im Jahr 2023 mit einem Minus von 93 Millionen Euro. Insofern ist der aktuelle Verlust ein extremer Ausreißer. An der operativen Leistung des Unternehmens scheint es dabei nicht gelegen zu haben. Stattdessen waren es insbesondere Abschreibungen auf Werte der Tochtergesellschaft Baywa r.e. im Ökostrombogen, die sich schwer auf die Bilanz auswirkten. Die Finanzstrategie des Unternehmens sieht weiterhin eine Bereinigung des Geschäftsfelds vor, bei der hauptsächlich die internationale Expansion zurückgeschraubt werden soll, um sich wieder auf den heimischen Agrarmarkt zu fokussieren. Dazu trugen auch der Verkauf von bedeutenden Auslandsbeteiligungen samt der Reduzierung der Firmenverschuldung bei. Der frühere Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz, der maßgeblich für den Expansionsdrang verantwortlich war, hinterließ Spuren durch die hohen Bewertungen im Beteiligungsportfolio. Nun soll die Konsolidierung dem Unternehmen neue Stabilität verleihen. In den Jahren zuvor hatte Baywa unter der Führung von Lutz international auf Kredit expandiert. Hauptneuerungen der Strategie waren die Schaffung der Ökostromtochter Baywa r.e. und der Erwerb von Auslandstöchtern. Die Verschuldung des Unternehmens hatte sich im Jahr 2023 auf über fünf Milliarden Euro angehäuft. Der Zinsanstieg seit 2022 führte zu deutlich höheren Finanzierungskosten und verknappte die Erträge. Immerhin milderten Verkäufe von Auslandsbeteiligungen die Schuldenlast um eine Milliarde Euro.

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