Neue Schockwellen in der Sportartikelbranche: US-Zölle drücken Aktienmärkte

Die jüngste Ankündigung der US-Regierung, ihre Importzölle zu erhöhen, sorgt für Aufruhr in der Sportartikelbranche. Die Aktienmärkte reagierten am Donnerstag mit bemerkenswerten Kursverlusten, insbesondere bei den Branchengrößen Adidas und Puma. Da viele Unternehmen ihre Produktion außerhalb der Vereinigten Staaten betreiben, trifft sie dieser Zollhammer hart: Adidas rutschte um 11,7 Prozent ab und notierte erstmalig seit einem Jahr unter der 200-Euro-Marke bei 195,10 Euro. Auch Puma konnte sich dem Druck nicht entziehen und verlor trotz leichter Stabilisierung bis Handelsschluss 11,2 Prozent. Interessanterweise brachte die Ankündigung eines Führungswechsels bei Puma etwas Aufatmen. Arne Freundt, der Vorstandschef, weicht nach strategischen Differenzen von seinem Posten, und Adidas-Veteran Arthur Hoeld übernimmt das Ruder ab Juli. Ähnlich betroffen ist auch die amerikanische Konkurrenz: Nike sah sich im New Yorker Handel mit einem mehr als zehnprozentigen Kursverfall konfrontiert, während Under Armour 18 Prozent und Lululemon 12 Prozent einbüßten. Hintergrund für die Marktverwerfungen ist die geplante Einführung einer Zölle von 46 Prozent auf Importe aus Vietnam, einem wichtigen Produktionsstandort für die Branche. Analysten wie Robert Krankowski von UBS warnen vor gravierend negativen Auswirkungen auf die Profitabilität der Hersteller, während Michael Binetti von Evercore ISI die Situation als "beispiellose Unsicherheit" beschreibt. Die finanziellen Herausforderungen könnten gepaart mit veränderten Verbraucherprioritäten werden; eine Kombination, die den Unternehmen das Leben schwer macht. Jedoch sieht Krankowski auch Chancen: Der aktuelle Rückschlag könnte für Adidas eine günstige Gelegenheit darstellen, in ein Unternehmen mit einer soliden, langfristigen Perspektive zu investieren.