Optimistische Prognosen beflügeln globale M&A-Aktivitäten

Banker sind zuversichtlich, dass die weltweiten Transaktionsvolumina im kommenden Jahr die Marke von 4 Billionen Dollar übersteigen werden, das höchste Niveau der letzten vier Jahre. Ein wesentlicher Treiber sind die Ankündigungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der weniger Regulierung, niedrigere Unternehmenssteuern und eine allgemein unternehmensfreundliche Haltung verspricht. Aktuelle Daten von Dealogic zeigen, dass der Gesamtwert von Fusionen und Übernahmen (M&A) um 15% gestiegen ist und nun bei 3,45 Billionen Dollar liegt, nachdem er im Vorjahr ein Jahrzehnttief von etwa 3 Billionen Dollar erreichte. In den USA wird erwartet, dass ein transaktionsfreundlicheres Kartellrecht im nächsten Jahr die Durchführung von Fusionen erleichtert. Trump hat kürzlich Andrew Ferguson zum Vorsitzenden der Federal Trade Commission ernannt und ersetzt damit Lina Khan. Ferguson, ein Mitglied der Republikanischen Partei, wird voraussichtlich bei der Überwachung großer Unternehmensfusionen weniger strikt vorgehen. In den Vereinigten Staaten stiegen die M&A-Volumina um 10% auf 1,55 Billionen Dollar an, während Europa und Asien-Pazifik einen Zuwachs von 22% bzw. 11% verzeichneten. Zinssenkungen, ein verbessertes Finanzierungsumfeld und ein Anstieg bei IPOs beleben private Equity-Firmen, die in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten hatten, Portfoliogesellschaften gewinnbringend zu verkaufen oder an die Börse zu bringen. Wichtige Transaktionen der letzten Zeit sind der 16 Milliarden Dollar schwere Kauf des australischen Rechenzentrumbetreibers AirTrunk durch Blackstone sowie die 13 Milliarden Dollar schwere Übernahme der Endeavor Group durch Silver Lake. Solche Transaktionen verdeutlichen das Vertrauen der Branche trotz der Unsicherheiten rund um geplante Zölle unter Trump. Investmentbanker warnen, dass geplante Zölle die Wirtschaft belasten und die Inflation anheizen könnten. Während mehr Optimismus bezüglich der Freischaltung von Deal-Möglichkeiten herrscht, bleibt man hinsichtlich der möglichen Veränderungen insgesamt vorsichtig. Technologie-Sektor zeigt sich mit über 20% Wachstum im M&A-Bereich als Primus, doch auch die internationale M&A-Aktivität wird durch finanzstarke ausländische Käufer angekurbelt, welche attraktive Ziele in den USA ins Visier nehmen.