Organspende: Ein Appell für verbesserte Aufklärung und einfachere Zugänge
Eulerpool Research Systems •8. Juni 2025
Takeaways NEW
- Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert bessere Informationspolitik und einfacheren Zugang zur Organspende-Registrierung.
- Das zentrale Online-Register zur Organspende hat fast 320.000 Erklärungen gesammelt, dennoch gibt es Hürden bei der Nutzung.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat mit Nachdruck eine bessere Informationspolitik und mehr Mitwirkungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger bei der wichtigen Frage der Organspende gefordert. Vorstand Eugen Brysch zeigte sich ernüchtert über die unzureichenden staatlichen Angebote und kritisierte, dass das zentrale Online-Register zur Spendenbereitschaft in Deutschland bislang weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibe. Brysch betonte, dass das Prozedere für die Registrierung der Zustimmung zur Organspende momentan viel zu kompliziert sei. Als Lösung schlägt er vor, dass – gemäß eines Beschlusses des Bundestags aus dem Jahr 2020 – auch Pass- und Ausweisstellen Zugang zu diesem Register erhalten sollen. Die Blockadehaltung einiger Landesregierungen stehe dieser Lösung aber entgegen und müsse überwunden werden. Das im vergangenen Jahr gestartete Online-Register hat inzwischen fast 320.000 digitale Erklärungen zur Spendenbereitschaft gesammelt, wobei die überwältigende Mehrheit von 82,9 Prozent uneingeschränkt der Organentnahme nach dem eigenen Tod zustimmte. Dennoch gibt es auch eine Minderheit, die entweder Widersprüche oder Einschränkungen dokumentieren möchte. Das Portal organspende-register.de, das seit März 2024 online ist, ermöglicht es Bürgern ab 16 Jahren, ihre Bereitschaft zur Organspende zu dokumentieren, wobei die Informationen freiwillig und jederzeit abänderbar sind. Trotz der digitalen Möglichkeiten bleiben konventionelle Methoden wie Organspendeausweise und schriftliche Erklärungen weiter zugänglich. Gesetzesvorgaben von 2020 zielen darauf ab, das Dokumentieren von Entscheidungen zu erleichtern und aufzuklären. Die Bedeutung der Angehörigen wird weiterhin betont, da sie oft eine entscheidende Rolle bei der Ermittlung des mutmaßlichen Willens Verstorbener spielen. Ohne ihre Unterstützung hätte es im vergangenen Jahr möglicherweise nicht einmal die Hälfte der insgesamt 953 Organspenden gegeben. Gleichzeitig warten jedoch weiterhin knapp 8.300 Menschen auf lebensrettende Organe wie Nieren, Lebern oder Herzen.
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