Prognos-Studie: Deutsche Industrie steigert Importabhängigkeit trotz Risiken

Eulerpool Research Systems 3. Juli 2024

Takeaways NEW

  • Importabhängigkeit der deutschen Industrie hat trotz politischer Bestrebungen zugenommen.
  • China, USA und Frankreich sind Hauptlieferanten, besonders für Chemie, Pharma, Elektronik und Optik.
Eine aktuelle Untersuchung des Prognos-Instituts zeigt, dass die Importabhängigkeit der deutschen Industrie von ausländischen Zulieferern seit 2020 nicht ab-, sondern leicht zugenommen hat. Dies steht im Widerspruch zu den politischen Bestrebungen, die Resilienz der heimischen Wirtschaft zu stärken. Die Studie, die im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) erstellt wurde, offenbart, dass die direkte Importabhängigkeit sich wenig verändert hat, in den meisten Branchen jedoch leicht gestiegen ist. China erweist sich branchenübergreifend als die bedeutendste Bezugsquelle für Vorprodukte und Teile, gefolgt von den USA und Frankreich. Im Hinblick auf den Wert der importierten Vorprodukte stehen die Automobilindustrie mit 62 Milliarden Euro an erster Stelle. Chemie und Maschinenbau folgen jeweils mit einem Importwert von 37 Milliarden Euro. Den Autoren zufolge zeigt sich eine „kritische Importkonzentration“ vor allem in Industriezweigen, die eher einfache Vorprodukte beziehen – hierzu zählen Landwirtschaft, Nahrungsmittel, Bergbau, Holzverarbeitung und Textilien. Die Automobil- und Maschinenbaubranche weisen demnach stabilere Lieferketten auf, da sie ihre Vorprodukte aus einer größeren Anzahl verschiedener Länder beziehen. Dennoch zeigt die Studie auf, dass auch in zentralen Branchen, wie der Chemie, Pharma, Datenverarbeitung, Elektronik und Optik, eine hohe Konzentration kritischer Importgüter ohne inländische Alternativen besteht. Dies könne bei Lieferausfällen zu erheblichen Störungen in den Produktionsprozessen führen. "Mittelfristig führt aber an einer weiteren Diversifizierung kein Weg vorbei," betonte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und ruft hierbei nach politischer Unterstützung durch Freihandelsabkommen und Rohstoffpartnerschaften.

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