Renditen im Höhenflug: Anleihemarkt spürt den Gegenwind neuer Schuldenpläne

Eulerpool Research Systems 7. März 2025

Takeaways NEW

  • Renditen deutscher Bundesanleihen steigen aufgrund geplanter Schuldenaufnahme.
  • EZB und US-Arbeitsmarkt im Fokus für Zinspolitikänderungen.
Die jüngsten Entwicklungen am deutschen Anleihemarkt zeigen, wie tiefgreifend politische Entscheidungen auf wirtschaftliche Indikatoren wirken können. Die Ankündigung der künftigen Bundesregierung, erhebliche Schulden für Verteidigung und Infrastruktur aufzunehmen, hat die Renditen von Bundesanleihen in die Höhe getrieben. Bereits in kürzester Zeit stiegen die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen von 2,37 Prozent auf bis zu 2,93 Prozent, bevor sie sich bei 2,82 Prozent stabilisierten. Analysten wie Gregor Daniel und Hauke Siemßen betonen die Seltenheit eines derartigen Anstiegs, vergleichbar nur mit den Marktentwicklungen um 1990. Solche Bewegungen blieben nicht ohne Echo im restlichen Markt, denn auch bei kürzer laufenden Bundesanleihen waren gestiegene Renditen zu beobachten, wenn auch in moderaterem Umfang. Die Pläne der Bundesregierung sehen vor, sowohl Verteidigungsausgaben aus der Schuldenbremse auszunehmen als auch ein gigantisches Sondervermögen für Infrastruktur zu schaffen. Auch wenn die Umsetzung noch der Zustimmung des Bundestages bedarf, zeichnet sich bereits ab, dass der Bund für die zahlreichen Anleiheemissionen höhere Zinsen zahlen muss. Dies hindert jedoch nicht die rege Investorennachfrage, wie sich am erfolgreichen Verkauf einer neuen dreißigjährigen Bundesanleihe zeigte. Parallel dazu hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine weitere Zinssenkung vorgenommen, allerdings deuten die jüngsten Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf eine mögliche Zinspause hin. Analysten und Marktbeobachter richten ihre Aufmerksamkeit nun auf den US-Arbeitsmarktbericht, der weitere Hinweise auf die künftige Leitzinsentwicklung in den USA geben könnte. Während extreme Langläufer unter den Staatsanleihen ebenso gefragt sind wie Papiere von Unternehmen wie Eon, Mercedes-Benz und Volkswagen, gibt es auch positive Nachrichten von der Deutschen Rohstoff, deren Quartalszahlen wohlwollend aufgenommen wurden. Vom Handelskonzern Metro und der Verve Group kamen zudem interessante Neuemissionen, die die Vielfalt des Anleihemarktes unterstreichen.

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