SAP trotzt Unsicherheiten – Wachstum bleibt trotz Stellenabbau priorität

Eulerpool Research Systems 23. Juli 2025

Takeaways NEW

  • SAP bleibt trotz geopolitischen Unsicherheiten auf Wachstumskurs.
  • Niedrigere Kosten und Stellenabbau steigern den Gewinn im zweiten Quartal.
Nach einem überdurchschnittlich erfolgreichen zweiten Quartal hält Europas führender Softwarehersteller SAP an seinem Jahresausblick fest. Finanzchef Dominik Asam äußerte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, dass die US-Zollpolitik die Entscheidungsfindung bei Kundengruppen wie dem öffentlichen Sektor und Industrieunternehmen in den USA verzögere. Trotz eines operativen Gewinns, der die Erwartungen der Analysten übertraf, büßten die SAP-Aktien am folgenden Tag über fünf Prozent ihres Wertes ein. Dieser Rückgang reduzierte den diesjährigen Kursgewinn auf lediglich vier Prozent. Einige Finanzexperten hatten eine Anhebung der Gewinnprognose im Zuge der starken Halbjahresergebnisse erwartet. Asam deutete an, dass SAP in der ersten Jahreshälfte von Sonderfaktoren profitierte, einschließlich reduzierter aktienbasierter Mitarbeitervergütungen. SAP plant, in der zweiten Jahreshälfte Neueinstellungen gezielt vorzunehmen, wobei geopolitische Entwicklungen genau beobachtet werden. Diese Maßnahmen sollen dem Unternehmen helfen, den Wachstumszyklus zu beschleunigen, ein Ziel, das auch von Analysten wie Johannes Schaller von der Deutschen Bank unterstützt wird. Schaller kommentierte zudem die verlängerten Vertragsabschlüsse, während Charles Brennan von Jefferies die übertroffenen Erwartungen angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten hervorhob. Ein entscheidender Einflussfaktor bleibt der schwache Dollar. SAP berechnet seine Umsätze und Gewinne auf währungsbereinigter Basis, um Wechselkursonderheiten auszugleichen. Allerdings belastet die amerikanische Zollpolitik das Geschäft. Im Vorjahr lag der Wechselkurs bei 1,08 Dollar pro Euro, während dieser kürzlich auf über 1,17 Dollar stieg. Schätzungen zufolge könnten dadurch das Cloud-Wachstum um 3,5 Prozentpunkte und das operative Ergebnis um 3,0 Prozentpunkte gedrückt werden. Trotz dieser Herausforderungen verzeichnete der Konzern einen um Sondereffekte bereinigten Ebit-Anstieg um 32 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro, getrieben durch den Stellenabbau sowie niedrigere Kosten für aktienbasierte Vergütungen. Der Umsatz im Cloud-Segment stieg um 24 Prozent und der zwölfmonatige Vertragsbestand nahm signifikant zu, was eine erhöhte Planungssicherheit bietet. Der Nettogewinn verdoppelte sich fast auf 1,75 Milliarden Euro, was auch an den reduzierten Kosten im Tagesgeschäft und dem abgeschlossenen Stellenabbau zu Jahresbeginn lag. CEO Christian Klein plant, den Personalabbau zukünftig kontinuierlicher zu gestalten. Statt eines umfangreichen Stellenabbaus sollen ein bis zwei Prozent der Positionen pro Jahr entfallen, bei gleichzeitiger Schaffung neuer Stellen in Wachstumsbereichen. Die Gesamtmitarbeiterzahl blieb trotz des Stellenabbaus stabil, und Einsparpotenziale werden im Vertrieb und der Softwareentwicklung mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz gesehen.

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