Sicherheitslücken auf digitalen Marktplätzen: Verbraucherzentralen üben Kritik
Eulerpool Research Systems •3. Juli 2025
Takeaways NEW
- Verbraucherzentralen kritisieren Sicherheitslücken und fehlende gesetzlich vorgeschriebene Informationen auf Online-Marktplätzen.
- Untersuchte Plattformen sollen ihre Sorgfaltspflichten erhöhen, besonders mit dem nahenden Gesetz über digitale Dienste.
Eine aktuelle Analyse des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) wirft ein Schlaglicht auf erhebliche Defizite bei großen Online-Marktplätzen. Laut der Auswertung fehlen oftmals wichtige produktbezogene Informationen, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Auf Plattformen wie Amazon, Ebay und Temu mangelt es nicht nur an Kontaktdaten von verantwortlichen Händlern oder Herstellern, sondern auch an vollständigen Sicherheits- und Warnhinweisen.
Zwischen dem 20. März und dem 7. April unterzogen die Verbraucherschützer exemplarisch zehn Online-Marktplätze in Deutschland einer kritischen Prüfung. Zu den untersuchten Plattformen zählten neben den genannten auch AliExpress, Kaufland, Media Markt, Otto, Shein, Wish und Zalando. Dabei analysierten sie Produkte aus den Bereichen Spielzeug, Elektronik und Kleidung. Das ernüchternde Ergebnis: Keine der 30 untersuchten Produktseiten erfüllte alle Anforderungen an die Pflichtangaben.
Ramona Pop, Vorständin des VZBV, fordert eine klare Verantwortlichkeitszuteilung bei Problemen mit unsicheren Produkten und betont das Verbraucherrecht auf Sicherheit. Sie weist auf die Notwendigkeit hin, dass Online-Marktplätze mehr Verantwortung übernehmen, da digitale Plattformen zunehmend an Bedeutung gewinnen und sich die Unsicherheiten für Verbraucher häufen.
Die Untersuchung des VZBV zeigt, dass die Mängel auf den Plattformen unterschiedlich ausgeprägt sind. Insbesondere fehlen häufig Telefonnummern oder E-Mail-Adressen, und oft bleibt unklar, ob zusätzliche Sicherheitswarnungen erforderlich wären oder nicht. Auch eine Verpflichtung zur Einhaltung der EU-Standards ist auf manchen Marktplätzen nicht vorhanden.
Einige der betroffenen Unternehmen haben inzwischen auf die Vorwürfe reagiert. So betonte Otto, dass sie sämtliche gesetzlichen Informationspflichten befolgen und bei Nichteinhaltung durch Verkäufer entsprechend durchgreifen. Kaufland hob hervor, dass die Einhaltung rechtlicher Vorschriften höchste Priorität habe, verweist jedoch auf die Eigenverantwortung der Händler. Media Markt plant, die Angaben zu Händlern zukünftig stärker zu prüfen, um den Verbraucherschutz zu verbessern. Zalando möchte auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse ihre Prozesse auf Nachvollziehbarkeit überprüfen.
Mit der Einführung des Gesetzes über digitale Dienste (DSA) im Februar 2024 stehen die Plattformen zudem unter Druck, ihre Sorgfaltspflichten weiter zu schärfen, um die Transparenz für die Verbraucher zu erhöhen.
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