US-Börsen: Nach Kursfeuerwerk folgen ernüchternde Aussichten
Eulerpool Research Systems •10. Apr. 2025
Takeaways NEW
- US-Börsen erwarten Verluste trotz kürzlicher Erholung.
- Zollpolitik und Inflation bleiben Hauptfaktoren der Unsicherheit.
Die Erholung an den US-Börsen von Mitte der Woche könnte sich kurzfristig in Luft auflösen, da die Marktteilnehmer am Donnerstag Verluste erwarten. Weder der unerwartete Rückgang der Inflation im März noch die kurzfristige Zollpause des US-Präsidenten Donald Trump scheinen ausreichend Stabilität zu bieten. Die unberechenbare Zollpolitik sorgt für Unsicherheit an den Märkten – eine Stimmung, die Aktienanlegern in der Regel missfällt. Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, beschreibt die Situation als ein „Katz-und-Maus-Spiel“, das in den vergangenen Wochen erheblichen Schaden angerichtet habe.
Die Nervosität der Investoren zeigt sich deutlich im Verhalten der US-Futures. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial knapp eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 1,6 Prozent tiefer bei 39.952 Punkten, wobei die Kursschwankungen erheblich waren. Zur Erinnerung: Noch am Vortag hatte der Dow Jones nach Trumps Ankündigung einer 90-tägigen Zollpause seine vorherigen Verluste in kürzester Zeit wettgemacht und war mit einem beeindruckenden Plus von fast 8 Prozent aus dem Handel gegangen.
Besonders herausragend war die Kursentwicklung am Mittwoch auch bei den technologielastigen Nasdaq-Börsen, wo der Nasdaq 100 um 12 Prozent in die Höhe schnellte. Nun wird er von IG jedoch 2,5 Prozent schwächer auf 18.665 Punkte erwartet. Die Analysten von Index Radar bezeichneten das Marktwetter als „historisches Kursfeuerwerk“, da es die stärksten Tagesgewinne seit der Finanzkrise 2008 brachte.
Trotz dieser Rekorde ist keine Entwarnung in Sicht. Die Erholung vom Vortag basierte laut Index Radar hauptsächlich auf einem Short Squeeze, der technisch und nicht wirtschaftlich motiviert war. Das Zollthema bleibt im Fokus, und der Kurs von 10 Prozent für die meisten Handelspartner könnte bestehen bleiben, während sich die Lage für China weiter verschärft.
Die verbesserte Inflationsentwicklung im März fand kaum Beachtung, im Hinblick auf die Unsicherheiten der Zollpolitiken. Die US-Notenbank Fed zeigt laut Helaba bislang keine Eile in Sachen Zinspolitik. Spekulationen über mögliche Zinssenkungen könnten jedoch zunehmen.
Die „Magnificent 7“, die größten Technologieunternehmen, stehen weiter im Rampenlicht. Nach beeindruckenden Kursgewinnen zwischen knapp 10 bis 23 Prozent am Mittwoch, werden vorbörslich kleinere Verluste zwischen 1 und über 3 Prozent prognostiziert. Gleichzeitig sehen sich Banken wie JPMorgan, Morgan Stanley und Wells Fargo nach soliden Erholungen am Vortag nun leichten Verlusten gegenüber.
Ähnlich ernüchternd sind die Aussichten für US Steel, deren Wert aufgrund einer möglichen Übernahme durch eine japanische Firma vorbörslich um über 11 Prozent fiel. Auf der anderen Seite konnte die Capri Holdings nach dem Verkauf von Versace an Prada vorbörslich rund 4 Prozent zulegen.
Eulerpool Markets
Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade
Institutional
Financial Data
Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.
- 10M+ securities worldwide
- 100K+ daily updates
- 50-year historical data
- Comprehensive ESG metrics

Save up to 68%
vs. legacy vendors