Zittern an der Wall Street: Unerwartete Arbeitsmarktdaten belasten US-Börsen

An den US-amerikanischen Börsen herrschte zur Mittagszeit Katerstimmung, nachdem ein überraschend positiver Arbeitsmarktbericht für den Dezember die Sorgen schürte, die Federal Reserve könnte in naher Zukunft von weiteren Zinssenkungen absehen. Der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500 und die Nasdaq büßten jeweils rund 2% ein und untermauerten damit die unsichere Lage. Besonders hart traf es Constellation Brands, das im S&P 500 die rote Laterne trug, nachdem der Getränkehersteller seine Prognosen aufgrund zurückgehender Konsumausgaben nach unten korrigierte. Auch die Aktien von Allstate und anderen Versicherungsunternehmen gaben nach, da Schätzungen auf Schäden von bis zu 150 Milliarden Dollar durch die kalifornischen Waldbrände hindeuteten. AbbVie belastete ebenfalls die Märkte mit einem deutlichen Rückgang der Aktie, nachdem das Unternehmen einen Abschreibungsbedarf von etwa 3,5 Milliarden Dollar aufgrund des Scheiterns eines Schizophrenie-Medikaments in einer Phase-2-Studie bekannt gab. Einen Lichtblick bot hingegen Delta Air Lines: Die Aktie hob ab, als das Unternehmen eine optimistischere Zukunftsprognose abgab und CEO Ed Bastian 2025 als das bisher beste Jahr der Airline in Aussicht stellte. Walgreens Boots Alliance konnte mit einem deutlichen Kursplus aufwarten, nachdem das Unternehmen die Gewinn- und Umsatzerwartungen übertroffen hatte, was es auf Einsparungen zurückführte. Ebenso im Aufwind waren die Papiere von Air Products and Chemicals, nachdem der Stimmrechtsberater Glass Lewis den Aktionären empfahl, die von Mantle Ridge unterstützten Vorstandskandidaten zu wählen; Mantle Ridge dringt auf umfassende Veränderungen beim Anbieter industrieller Gase. Auch auf den Rohstoffmärkten bewegte sich einiges: Die Ölpreise schnellten aufgrund neuer US-Sanktionen gegen russisches Rohöl in die Höhe, während Gold an Wert zulegte. Der US-Dollar gewann gegenüber Euro und Pfund, verlor jedoch gegenüber dem Yen. Der Kryptomarkt präsentierte sich überwiegend im Plus.