US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat angekündigt, Harvard University Fördermittel in Milliardenhöhe zu streichen. Konkret geht es um drei Milliarden US-Dollar, die er laut eigener Aussage lieber an Berufsschulen in den Vereinigten Staaten umleiten würde. Der Vorstoß ist Teil einer breiter angelegten Kampagne gegen vermeintlich „woke“ Institutionen und richtet sich explizit gegen Harvard, dem Trump Antisemitismus vorwirft.

Auf seiner Plattform Truth Social schrieb Trump am Memorial Day: „Ich erwäge, drei Milliarden Dollar an Fördermitteln einer sehr antisemitischen Harvard zu entziehen und an Berufsschulen in unserem Land zu vergeben.“ Harvard sei, so Trump, nicht länger ein Ort, der amerikanische Interessen vertrete.

Bereits zuvor hatte das Department of Homeland Security versucht, Harvard die Immatrikulation internationaler Studierender zu untersagen. Ein Bundesgericht setzte die Maßnahme jedoch vorläufig außer Kraft. Die Universität hatte sich daraufhin im März juristisch zur Wehr gesetzt. In einer Klage vor einem Bundesgericht in Washington wirft Harvard der Regierung vor, verfassungsrechtlich garantierte Verfahren sowie institutionelle Autonomie zu verletzen.

Die rechtlichen Hürden für Trumps Plan wären hoch – nicht zuletzt, weil große Teile der Fördergelder durch den Kongress zweckgebunden vergeben werden. Eine einseitige Umwidmung durch die Exekutive könnte verfassungsrechtlich problematisch sein und wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit anfechtbar.

Weder die Universität noch das Weiße Haus äußerten sich am Montag zu Trumps Ankündigung.