Deutschlands Brauereien haben 2024 mit 8,4 Milliarden Litern Bier den niedrigsten Produktionsstand seit Jahren erreicht und damit ihre Position unter den fünf größten Biernationen der Welt verloren. Russland hat Deutschland überholt und sich mit 9,1 Milliarden Litern erstmals an die europäische Spitze gesetzt. Noch vor fünf Jahren lag Deutschland laut dem Branchenbericht des Hopfenhändlers BarthHaas rund 1,4 Milliarden Liter vor Russland.
Ausschlaggebend für den Machtwechsel in Europa ist vor allem der Produktionsanstieg in Russland um neun Prozent, während Deutschlands Bierausstoß im gleichen Zeitraum um ein Prozent sank. Damit endet eine Dekade, in der Deutschland als größter Bierproduzent Europas galt. Weltweit führen nach wie vor China mit gut 34 Milliarden Litern und die USA mit 18 Milliarden Litern das Ranking an, trotz Rückgängen von jeweils rund fünf Prozent.
Auch Brasilien und Mexiko behaupten sich mit 14,7 beziehungsweise 14,5 Milliarden Litern vor Russland und Deutschland. Insgesamt blieb die globale Bierproduktion stabil bei 187,5 Milliarden Litern.
Deutschlands Brauwirtschaft bleibt stark fragmentiert. Die größte deutsche Brauereigruppe, Radeberger, belegt international lediglich Rang 23. Hinzu kommen zahlreiche kleinere Brauereien, die unter steigenden Kosten leiden. Der rückläufige Bierkonsum in Deutschland verstärkt den Druck zusätzlich.
Ein weiterer Absturz im globalen Ranking ist jedoch kurzfristig nicht zu erwarten. Mit knapp vier Milliarden Litern liegt Deutschland noch deutlich vor Japan, das aktuell Rang sieben belegt.