Business
Texas hebt BlackRock-Blockade auf – Rückzug aus Klimakoalitionen ebnet Weg zurück in Staatsfonds
Texas erlaubt BlackRock wieder Investitionen – nach Rückzug des Vermögensverwalters aus klimaorientierten Investoren-Allianzen.

Der US-Bundesstaat Texas hat den weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock von einer schwarzen Liste gestrichen und ermöglicht staatlichen Pensions- und Investmentfonds damit erneut den Zugang zu dessen Produkten. Das im Raum stehende Volumen: rund 300 Milliarden US-Dollar.
Die Entscheidung folgt auf eine Serie von Rückzügen BlackRocks aus klimapolitischen Initiativen. Bereits Anfang des Jahres verließ das New Yorker Unternehmen die Net Zero Asset Managers-Initiative der UN sowie die Climate Action 100+, eine Investorenallianz zur Dekarbonisierung der Industrie. Diese Abkehr von ESG-Positionen – environmental, social, governance – hat nun politische Dividende eingebracht.
Texas’ Comptroller Glenn Hegar sprach am Dienstag von einem „bedeutenden Sieg“ und lobte die neue Linie BlackRocks als Beleg für einen „echten politischen Kurswechsel“. Die Maßnahme sei keine Strafe gewesen, sondern sollte zu einem Umdenken anregen.
Für BlackRock ist der Wiedereintritt in das texanische System ein strategischer Erfolg. Die Beziehung zu öffentlichen Auftraggebern wie dem $200-Milliarden-Lehrerpensionsfonds oder dem mehr als $40-Milliarden-Rentenfonds für Staatsbedienstete war seit 2022 blockiert, nachdem Texas das Unternehmen wegen vermeintlicher Benachteiligung fossiler Energien auf eine Verbotsliste gesetzt hatte.
Auch CEO Larry Fink, einst lautstarker Verfechter nachhaltiger Kapitalanlagen, hat sich mittlerweile vom ESG-Vokabular distanziert: Der Begriff sei „vollständig politisiert“ worden, sagte er in einem Interview. In Texas dürfte dieser Schwenk als Konzession gewertet worden sein.
Gleichzeitig läuft gegen BlackRock weiterhin ein Verfahren des texanischen Generalstaatsanwalts. Ihm zufolge habe der Vermögensverwalter zusammen mit Konkurrenten illegal versucht, Energiemärkte im Sinne grüner Strategien zu beeinflussen. BlackRock wies die Vorwürfe als „faktisch und rechtlich haltlos“ zurück.
Trotz dieser juristischen Front bleibt Texas wirtschaftlich eng mit BlackRock verflochten. Über 400 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern sind laut Unternehmensangaben im Bundesstaat investiert. Die nun aufgehobene Blockade verschafft beiden Seiten wieder Handlungsspielraum – mit politischen und wirtschaftlichen Implikationen weit über Texas hinaus.